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George hat vom Pariser Platz in Berlin noch nie im Leben etwas gehört. Er steht allerdings im Moment mittendrauf. "Chilibeeeeeeeans", sagt der Amerikaner und blickt zur Digicam seiner Freundin. Und noch mal: "Chilibeeeeans." So kriegt man ein sehr amerikanisches Lächeln hin. Superfoto. George gibt dem NVA-Grenztruppenoffizier, der nun den Arm von der Schulter des Amerikaners nimmt, einen Euro Trinkgeld. Das ist nicht teuer für ein Stück "real german history". Brandenburger Tor, Kalter Krieg, Wiedervereinigung, alles auf einem Foto. Und für Stefan ist es kein schlechter Lohn.
Stefan lebt von Leuten wie George. Von Leuten, die auf den Pariser Platz kommen. Sie kommen alle. Dies ist ein Ort wie die Plattform des Empire State Building, die Spanische Treppe, der Markusplatz. Wer hier war, kann sagen, er war in Berlin.
Stefan ist Slowake. Seit vier Jahren packt er morgens einen Eimer mit kupferdachgrüner Schminke ein und fährt von Pankow hierher. Dann malt er sich an, von der Haarspitze bis ans Schulterblatt, schlüpft in einen ...