Freiburg

Ein intensiver Sport in jeder Hinsicht

VEREINT IM VEREIN: Bei der Ringerkampfgemeinschaft (RKG) haben sich Ringer aus zwei Vereinen und Stadtteilen zusammengetan.  

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Sich gegenseitig aufs Kreuz zu legen g...ing aber macht’s sichtlich Spaß.  | Foto: Rita Eggstein
Sich gegenseitig aufs Kreuz zu legen gilt allgemein als nicht besonders nett. Im Ringertraining aber macht’s sichtlich Spaß. Foto: Rita Eggstein
HASLACH/ST. GEORGEN. Nicht alle Ringer wälzen sich auf dem Boden herum. Zumindest die Kleinen bei der Ringkampfgemeinschaft Freiburg (RKG) machen oft ganz andere Dinge: Sie bereiten sich sehr spielerisch auf ihre Ringerzukunft vor. Und das an drei Abenden in der Woche – zwei Mal in der Vigeliusschule in Haslach, einmal in der Schönbergschule in St. Georgen. Denn der Ringer-Zusammenschluss ist aus den zwei Vereinen AV Germania Freiburg-St. Georgen und dem Sportverein Freiburg-Haslach entstanden.

Ein kurzer Blick auf das Gegenüber – dann geht"s los: Lars Schäfle (14) und Oleg Weber (13) werfen einander mit schnellen Griffen auf ihre Arme und Beine zu Boden, kugeln sich herum. Mal ist der eine oben, dann der andere. Die zwei Jungs sind fortgeschrittene Ringer, beide haben früh angefangen. Oleg war sieben Jahre alt, Lars sogar erst fünf – er kam über seinen Vater dazu, der einer der drei Trainer der Kinder und Jugendlichen ist: Hartmut Leiber ist Sportlehrer an der Esther-Weber-Schule für Schüler mit Körperbehinderungen in Emmendingen-Wasser und lebenslanger Ringer – genau wie seine beiden Trainer-Kollegen Peter Schöffler und Karlheinz Elmlinger.

Seit Peter Schöffler 1954 mit damals sieben Jahren in der Pestalozzischule dazu kam, hat sich viel verändert. In seinen Anfangszeiten kamen 50 Kinder zum Ringen, und das Training war "knallhart". Haslach und St. Georgen waren Ringerhochburgen, doch irgendwann wurden die Ringer weniger. Die zwei Vereine taten sich zu einer gemeinsamen Ringerabteilung zusammen, der städtische Zuschuss hätte nicht für zwei Vereine gereicht. Zurzeit kommen eher wieder mehr Kinder und Jugendliche dazu, eine Zeitlang war es stetig bergab gegangen. An diesem Abend sind die Jüngsten vier und die Ältesten 14 Jahre alt. Es sind diesmal nur Jungs da, ein paar Mädchen gibt es aber immerhin. Lars ist einer derjenigen, die neben den Terminen des Vereins zusätzlich noch im Olympiastützpunkt trainieren: Bei ihm gibt"s nur ein oder zwei Tage in der Woche ohne Ringen. Er ist sehr erfolgreich, bei den Deutschen Meisterschaften erkämpfte er sich dieses Jahr den Vize-Titel. Das Training im Olympiastützpunkt ist härter als im Verein – das erlebt auch Marcel Osaby (13). Er fängt dort gerade neu an, im Verein ist er seit sieben Jahren.

Wie finden ihre Freunde, dass sie Ringer sind? "Die staunen", erzählt Lars, "wenn sie zuschauen, finden sie es aber cool." Ihm gefällt, dass es ein Sport ist, zu dem sowohl Einzel- als auch Mannschaftstraining gehören. "Und es ist viel intensiver als andere Sportarten", sagt Oleg – wegen des starken körperlichen Einsatzes. Arthur (9) sagt nur: "Ich find"s cool." Er und sein Freund Micha (9) trainieren neben Lars, Oleg, Marcel und den anderen Älteren in einer Gruppe mit neun kleinen Jungs, die an diesem Abend Hartmut Leiber leitet. Er lässt den Jungs viel Raum zum Austoben und gibt immer wieder neue abenteuerliche Übungen vor, immer paarweise: Mal kriechen sie auf allen Vieren durch die Halle und tragen ihren Partner huckepack mit sich herum, mal springen sie mit Rolle vorwärts und anschließendem Handstand über den Kasten. Natürlich geht"s auch bei den Kleinen ab und zu so klassisch ringermäßig zu, wie man sich das vorstellt: Dann liegen sie auf dem Boden und kugeln herum – genau wie ihre älteren Kollegen.

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