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Waldorfschule St. Georgen

Schüler lassen Wetterballon steigen – Bilder aus der Stratosphäre

Freiburger Waldorfschüler haben einen Wetterballon samt Minikamera steigen lassen. Um die wiederzubekommen, mussten sie bis in die Schweiz fahren. Und einen kleinen Krimi durchstehen.  

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Ihr Ziel? Ganz schön abgehoben. "Wir wollten einfach mal eigene Bilder aus der Stratosphäre bekommen", sagen Florian Labusch und Timo Kniebühler. Die beiden sind 17 Jahre alt und Waldorfschüler in St. Georgen. Sie haben eine Genehmigung der Deutschen Flugsicherung eingeholt und einen Wetterballon steigen lassen. An Bord: Kameras und Miniflugbox. Um sie wiederzubekommen, mussten sie in Kniebühlers alter Ente bis in die Schweiz fahren. Und einen kleinen Krimi durchstehen.

Die Zwei hatten im Internet mal ein Video gesehen – und dann die Gelegenheit, selbst einen Versuch zu starten. Die Operation Wetterballon war Teil der Schülerschule, bei der Elft- und Zwölftklässler sich gegenseitig etwas beibringen. Labusch und Kniebühler leiteten an acht Nachmittagen Mitschüler an. Die legten 150 Euro zusammen, 250 gab’s von der Schule, Sponsoren keine, erzählt Florian Labusch. "Auch Lehrer waren skeptisch", meint Timo Kniebühler.

Ballon aus dem Internet

Die Schüler kauften im Internet einen Wetterballon. Die Ballons steigen in die Stratosphäre, die etwa zwischen elf und 50 Kilometer Höhe liegt, dehnen sich dabei aus und platzen irgendwann. Ein Bekannter lieh ihnen drei gute Videokameras, und brauchte dazu kein Gottvertrauen, meint Timo Kniebühler: "Wir hatten ja zwei Fallschirme dran." Sie packten die Kameras – für Bilder von Erde, Ballon und Panorama – in eine Styroporkiste mit Zusatzakkus und einem GPS-Gerät. "Damit wir’s wiederfinden", erzählt Labusch. "Und falls es versagt, noch n’Handy rein", ergänzt Kniebühler. Dann fuhren sie nach Schramberg – damit es nach Möglichkeit kein grenzüberschreitendes Projekt wird. Die Flugsicherung gab ihnen ein schmales Zeitfenster, um 13.30 Uhr ging’s los, bei Top-Bedingungen, und das war das Problem. Aber erstmal ging’s Eis essen.

Die Freiburger haben ein Problem

Nach zwei Stunden kam ein GPS-Signal. "Von Schaffhausen in der Schweiz." Also ab mit der Ente, am Steuer ein älterer Kumpel, als sie ankamen, war da: nichts. Eine neue Abfrage zeigte eine Stelle fünf Kilometer weiter an. Die Schüler riefen schließlich den Sender an: "Er funktioniert wie eine Wanze. Wir haben Schritte gehört und dachten: Die Kameras sind weg."

Nichts wie hin zu den neuen Koordinaten, über einen Feldweg zu einem Haus. Aus dem kam ein Mann und gab ihnen den Ballonrest und die Fracht, die er vor seiner Tür aufgesammelt hatte – nachdem sie 60 Kilometer Luftlinie geflogen war.

Wieder zuhause haben die Jungs die Bilder angeschaut. "Für uns sind sie spektakulär", sagt Labusch. Weil sie sie selbst gemacht haben. "Und es fängt schon an, dass man die Erdkrümmung sieht", sagt Kniebühler. Jetzt entsteht ein Video aus den Aufnahmen. An der Grenze sollte auch der Ballon von Kepler-Gymnasiasten im Winter landen. Er kam erst in den Alpen runter, die Box konnten sie wegen Schnees nicht bergen. Sie wollten einen neuen Versuch starten, wenn er schmilzt.

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Ressort: Freiburg

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