Durchgeschüttelt
Manche Ärzte finden, dass es für Kinder gefährlich ist, Kopfbälle zu üben .
Stefanie Paul (dpa)
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Immer wieder mit dem Kopf gegen den Ball: Irgendwann kann einem da beim Fußballtraining schon mal der Schädel brummen. Aber wusstest du, dass Kinder deshalb in manchen Ländern keine Kopfbälle trainieren dürfen?
Ingo Helmich findet das schwierig. Er ist Hirnforscher und arbeitet an der Deutschen Sporthochschule in Köln im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Der Experte fände es gut, wenn auch in Deutschland Kopfbälle im Kinderfußball verboten wären. Aber das müsste sowohl für das Training gelten als auch für das Spiel. "Denn Kopfbälle erfordern eine bestimmte Technik. Wenn man die im Training nicht übt und im Spiel trotzdem köpft, kann das negative Folgen haben", erklärt er.
Doch warum die ganze Aufregung? Forscher haben mehrere Tausend ehemalige Fußballprofis untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass die Ex-Profis anfälliger für bestimmte Hirnkrankheiten waren.
Manche Forscher vermuten, dass die Erkrankungen etwas mit den Kopfbällen zu tun haben könnten. Doch einen direkten Beweis dafür haben die Fachleute bisher noch nicht. Andere Experten finden ein Verbot von Kopfbällen deshalb übertrieben.
Sicher sind sich Hirnforscher wie Ingo Helmich bei einer anderen Sache: Ein Kopfball kann unser Gehirn ähnlich durchschütteln wie eine Gehirnerschütterung. Bei einer Gehirnerschütterung treten meist bestimmte Beschwerden auf. Man bekommt zum Beispiel Kopfschmerzen, kann nicht mehr richtig sehen oder es wird einem schwindelig. Das ist nach einem leichten Kopfball normalerweise nicht so. Trotzdem können im Gehirn leichte Verletzungen entstehen. Die Forscher vermuten: Wenn man wie ein Profi Tausende Bälle köpft, kann das unter Umständen krank machen.
In Deutschland will man Kopfbälle im Kinderfußball erst mal nicht verbieten. Tim Meyer, Experte vom Deutschen Fußball-Bund, sagt: Spezielles Kopfball-Training ist erst ab dem 13. Lebensjahr vorgesehen. Leichtere Kopfball-Übungen werden auch schon vorher gemacht. Fachleute empfehlen Kindern aber, mit leichteren Bällen zu köpfen, zum Beispiel mit Bällen aus Schaumstoff.
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