Fußball

Dietmar Hopp, der umstrittene Mäzen der TSG Hoffenheim, feiert seinen 85. Geburtstag

Um Dietmar Hopp ist es zuletzt stiller geworden, sein Einfluss geringer. An seinem 85. Geburtstag geht Hoffenheims Mäzen einer möglicherweise wieder unangenehmen Begegnung aus dem Weg.  

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Dietmar Hopp bei einem seiner selten g... Besuche im Stadion der TSG Hoffenheim  | Foto: Uwe Anspach (dpa)
Dietmar Hopp bei einem seiner selten gewordenen Besuche im Stadion der TSG Hoffenheim Foto: Uwe Anspach (dpa) 

Zu seinem 85. Geburtstag hat Dietmar Hopp unliebsame Gäste im Sinsheimer Stadion – der Milliardär und Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim wird den Festtag aber an einem anderen Ort verbringen. Ausgerechnet Borussia Dortmund empfangen die Kraichgauer an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky). Die BVB-Fans und Hopp verbindet eine jahrelange Feindschaft, die in die Bundesliga-Geschichte eingegangen ist. Hopp, in den vergangenen Jahren auch öfter gesundheitlich angeschlagen, ist schon länger nicht mehr bei jedem Heimspiel in der Arena. Was auch seinen schwindenden Einfluss bei der TSG symbolisiert. Viel Aufsehen um seinen Geburtstag möchte er nicht, der einstige SAP-Mitbegründer äußerte sich dieser Tage auch öffentlich nicht dazu.

TSG gratuliert "im kleinen Kreis"

"Verein und GmbH der TSG Hoffenheim werden Dietmar Hopp am Samstag im kleinen Kreis zu seinem 85. Geburtstag gratulieren", sagte Hoffenheims Vereinspräsident Jörg Albrecht. "In der Arena ist nichts Offizielles geplant, aber selbstverständlich ist es unser allergrößter Wunsch, dass wir am Nachmittag zusammen mit unseren Fans eine große Party mit drei Punkten gegen Dortmund feiern können."

Der für sein soziales Engagement in der Region so oft gerühmte Hopp hat inzwischen auch in der eigenen Fanszene an Ansehen verloren. Als der langjährige Manager Alexander Rosen im vergangenen Sommer gehen musste, wurde Hopp, der den einstigen Dorfverein mit seinem finanziellen Engagement 2008 in die erste Liga brachte, auf einem Plakat am Trainingszentrum persönlich attackiert: "Wir Fans sind der Verein. Hopp verpiss Dich!"

Fadenkreuz-Plakat sorgte für viel Aufregung

Mit Beleidigungen von gegnerischen Fangruppierungen musste sich der langjährige Mehrheitseigner als Feindbild von Anfang an auseinandersetzen. Mit Dortmund aber eskalierte die Situation gleich in der ersten Saison im Oberhaus, als ein Fadenkreuz-Plakat mit dem Konterfei Hopps und den Worten "Hasta la Vista, Hopp!" im Stadion zu sehen war. Zehn Jahre später war dieses Plakat in Sinsheim erneut zu sehen. Daraufhin verhängte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes im Februar 2020 eine zweijährige Sperre für Borussia-Fans bei Spielen in Hoffenheim.

Die Strafe wirkte sich durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Geisterspiele zwar kaum aus, bewirkte aber bundesweite Debatten in der Fanszene um die Kollektivstrafe. Die hatte der Verband eigentlich ausgesetzt. 2020 eskalierte die Situation dann, als beim denkwürdigen 0:6 der Hoffenheimer gegen den FC Bayern München die Partie wegen Schmähungen gegen Hopp mehrfach unterbrochen wurde und sich beide Mannschaften am Ende nur den Ball hin und her spielten. Jener Fall gehörte dann aber zu den Verfahren, die der DFB wegen der Pandemie einstellte. Auch beim Amtsgericht Sinsheim gab es immer wieder Verfahren gegen BVB-Anhänger, die teilweise gegen Geldzahlungen eingestellt wurden. 2022 zog Hopp drei Strafanträge zurück.

Gegenwind für Hopp aus eigenen Reihen

Inzwischen ist Hoffenheim mehr mit sich selbst als mit den Aversionen aus Fanszenen beschäftigt – der Club liefert nach dem Rosen-Abgang eine überaus enttäuschende Saison ab, könnte aber mit einem Sieg gegen den BVB den Klassenverbleib perfekt machen. Wechsel in der fast kompletten Geschäftsführung um Markus Schütz im vergangenen Jahr haben auch die Hierarchie bei den Kraichgauern durcheinandergebracht. Auch den Einfluss des Spielerberaters und Hopp-Freundes Roger Wittmann im Verein kritisieren TSG-Fans seit Jahren und protestieren öffentlich dagegen.

Schlagworte: Dietmar Hopp, Hopp-Freundes Roger Wittmann, Markus Schütz

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