Konjunktur
Die Wirtschaftsleistung in Baden-Württemberg schrumpft auch 2025
Die Konjunktur in Baden-Württemberg kommt nicht in Schwung. Die Landeswirtschaftsministerin und die Landesbank rechnen mit dem dritten Rezessionsjahr in Folge.
dpa & BZ-Redaktion
Fr, 27. Dez 2024, 19:18 Uhr
Wirtschaft
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Damit stünde Baden-Württemberg im Vergleich zur Bundesrepublik insgesamt erneut schlechter da. So rechnete die Bundesregierung zuletzt mit einem Wachstum von 1,1 Prozent im kommenden Jahr. Der Sachverständigenrat der sogenannten Wirtschaftsweisen erwartet für den Bund ein Plus von 0,4 Prozent.
Dass es im Südwesten schlechter laufen dürfte, führt die Ministerin auf den hohen Anteil der hiesigen Industrie zurück. Diese erlebe einen Strukturbruch und keinen Strukturwandel, sagte Hoffmeister-Kraut mit Blick auf Themen wie Digitalisierung und Dekarbonisierung, zum Beispiel in der Automobilindustrie.
Hoffmeister-Kraut sagte: "Kurzfristig sind die Aussichten ziemlich düster." 2025 werde noch mal ein schwieriges Jahr. Baden-Württemberg stehe derzeit stark unter Druck. "Im weltweiten Wettbewerb ist der Wirtschaftsstandort aktuell nicht mehr konkurrenzfähig", sagte die Ministerin. Die Industrie sei erheblich unter Kostendruck geraten. So seien die Energiekosten durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine explodiert. Die hohen Arbeitskosten im Südwesten könnten so nicht mehr kompensiert werden.
Nach Ansicht der Ministerin muss umgesteuert werden. "Wirtschaft first", sagte sie. Die Wirtschaftspolitik müsse in den nächsten Jahren bei allen Entscheidungen mitgedacht werden. Die Menschen seien verunsichert, viele hätten Angst um ihren Arbeitsplatz: "Das ist durchaus berechtigt." Baden-Württemberg sei ein Industrieland und wolle das auch bleiben. Das Land habe kluge Köpfe, exzellente Fachkräfte und ein hohes Innovationspotenzial. "Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, dann wird der Standort wieder attraktiv", sagte die Ministerin.
Angesichts der schlechten Wirtschaftsaussichten blickt auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit Sorge auf 2025 – das letzte volle Jahr seiner bislang 13-jährigen Regierungszeit. "Es wird ein hartes Jahr werden, weil unsere Wirtschaft in einer veritablen Krise ist. Das kommende Jahr wird das härteste Jahr meiner Amtszeit werden", sagte er.
Die oppositionelle SPD warf Grün-Schwarz mangelndes Engagement zur Wiederbelebung der Konjunktur vor. Regieren sei mehr als nur Analysieren. Aus dem Wirtschaftsministerium müsse mehr als nur Wehklagen kommen. Und die Unternehmer Baden-Württemberg erklärten, auch auf Landesebene gebe es, beispielsweise beim Abbau der Bürokratie, Potenziale, um neue Spielräume für die Wirtschaft zu schaffen.
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