Neurowissenschaft

Die Wirkung des Feuers auf die Evolution – und die Liebe

BZ-Plus Menschen versammeln sich seit jeher gerne ums Feuer. Beim Anblick der Flammen geht etwas in ihnen vor. Was das ist, erklärt der Neurowissenschaftler und Autor Antonio Damasio im Interview.  

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Gemütlichkeit damals: Neandertaler am Feuer (Bild von Oskar Herrfurth)   | Foto: bz/Luiz Carvalho/adobe.com
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Gemütlichkeit damals: Neandertaler am Feuer (Bild von Oskar Herrfurth) Foto: bz/Luiz Carvalho/adobe.com

er Mensch versammelt sich gern ums Feuer – sei’s das Lagerfeuer draußen, seien es die brennenden Adventskerzen in der Weihnachtszeit. "Es entstehen so viele gute Gefühle beim Anblick der Flammen", sagt der Neurowissenschaftler und Bestsellerautor Antonio Damasio. In seinem jüngsten Buch "Im Anfang war das Gefühl: Der biologische Ursprung der menschlichen Kultur" geht er unter anderem der Frage nach, wie der Mensch zum Menschen geworden ist.

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BZ: Warum war die Zähmung des Feuers ein so entscheidender Schritt in unserer Geschichte?
Damasio: Jetzt erst konnten unsere Vorfahren kochen. Vorher dauerte es Stunden, bis sie die Nahrung verdaut hatten. Nachdem die Frühmenschen Fleisch erhitzen konnten, ging es viel schneller. Das ist wichtig, denn während der Verdauung konnten sie nicht jagen und sich schlecht verteidigen.
BZ: Wie hat das unsere kulturelle Entwicklung beeinflusst?
Damasio: Dass unsere Vorfahren überhaupt nach Einbruch der Dunkelheit wach bleiben konnten, liegt am Feuer. Dunkelheit fördert die Ausschüttung von Melatonin und macht uns schläfrig. Licht dagegen hemmt die Bildung von Melatonin und hält uns dadurch wach. Wenn man zusammen sitzt, kann man tratschen, man erfährt etwas von anderen. Und so lernten unsere Vorfahren ...

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