Neurowissenschaft
Die Wirkung des Feuers auf die Evolution – und die Liebe
Menschen versammeln sich seit jeher gerne ums Feuer. Beim Anblick der Flammen geht etwas in ihnen vor. Was das ist, erklärt der Neurowissenschaftler und Autor Antonio Damasio im Interview.
Sa, 22. Dez 2018, 10:00 Uhr
Liebe & Familie
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
er Mensch versammelt sich gern ums Feuer – sei’s das Lagerfeuer draußen, seien es die brennenden Adventskerzen in der Weihnachtszeit. "Es entstehen so viele gute Gefühle beim Anblick der Flammen", sagt der Neurowissenschaftler und Bestsellerautor Antonio Damasio. In seinem jüngsten Buch "Im Anfang war das Gefühl: Der biologische Ursprung der menschlichen Kultur" geht er unter anderem der Frage nach, wie der Mensch zum Menschen geworden ist.
DBZ: Warum war die Zähmung des Feuers ein so entscheidender Schritt in unserer Geschichte?
Damasio: Jetzt erst konnten unsere Vorfahren kochen. Vorher dauerte es Stunden, bis sie die Nahrung verdaut hatten. Nachdem die Frühmenschen Fleisch erhitzen konnten, ging es viel schneller. Das ist wichtig, denn während der Verdauung konnten sie nicht jagen und sich schlecht verteidigen.
BZ: Wie hat das unsere kulturelle Entwicklung beeinflusst?
Damasio: Dass unsere Vorfahren überhaupt nach Einbruch der Dunkelheit wach bleiben konnten, liegt am Feuer. Dunkelheit fördert die Ausschüttung von Melatonin und macht uns schläfrig. Licht dagegen hemmt die Bildung von Melatonin und hält uns dadurch wach. Wenn man zusammen sitzt, kann man tratschen, man erfährt etwas von anderen. Und so lernten unsere Vorfahren ...