Niedrigwasser

Die Trockenheit macht den Wasserkraftwerken am Hochrhein zu schaffen

Der Rheinpegel ist für den April historisch tief. Das bekommen die Wasserkraftwerke im am Rhein zu spüren. Derzeit wird deutlich weniger Strom produziert als sonst zu dieser Jahreszeit.  

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Es ist trocken und der Rhein führt wen... Auswirkungen auf die Stromproduktion.  | Foto: Valentin Zumsteg
Es ist trocken und der Rhein führt wenig Wasser. Das hat grosse Auswirkungen auf die Stromproduktion. Foto: Valentin Zumsteg

Wie tief der Rheinpegel gesunken ist, sieht man gut beim Badestrand unterhalb des neuen Stadtparks in Rheinfelden/Schweiz. Die großen Felsbrocken, die normalerweise vom Wasser ganz oder zumindest teilweise bedeckt sind, liegen alle trocken im Sand. Ein Blick auf die Messstation bestätigt den visuellen Eindruck: Aktuell führt der Rhein bei Rheinfelden im Tagesmittel nur rund 430 Kubikmeter pro Sekunde. Das ist historisch tief zu dieser Jahreszeit: In der Zeit zwischen 1935 und 2023 lag das Monatsmittel im April bei 1018 Kubikmeter pro Sekunde. Das tiefste Tagesmittel der letzten Jahrzehnte ist am 1. April 1972 mit 423 Kubikmeter pro Sekunde gemessen worden, derzeit sind wir nicht weit davon entfernt.

Auch die Seen auf der Alpennordseite weisen tiefe Pegelstände auf. Zum Beispiel der Bodensee: Der Pegel des Untersees ist auf ein sehr tiefes Niveau abgesunken. Anfang April war der Wasserstand letztmals 1972 so tief wie er sich derzeit präsentiert – das gleiche Bild also wie beim Rhein in Rheinfelden. Ursachen für die aktuelle Situation sind die anhaltende Trockenheit und wenig Schmelzwasser aus den Bergen. Die Wasserkraftwerke bekommen die tiefen Wasserstände besonders stark zu spüren. "Die aktuelle Trockenheit und der niedrige Wasserpegel am Hochrhein haben Auswirkungen auf die Wasserkraftwerke in der Region", erklärt Cassandra Buri. Sie ist Sprecherin der Naturenergie AG, welche die Wasserkraftwerke Laufenburg und Rheinfelden betreibt. "Durch den geringeren Wasserfluss können die Turbinen nicht mit der üblichen Wassermenge betrieben werden. Dies führt zu einer verminderten Energieproduktion." Die derzeitige Wasserführung sei für die Jahreszeit ungewöhnlich niedrig. Beim Wasserkraftwerk Rheinfelden laufen deswegen aktuell nur zwei von vier Turbinen, in Laufenburg sind es drei von zehn Turbinen, die in Betrieb sind.

Eine Besserung der Situation zeichnet sich vorerst nicht ab

"Der April gehört inzwischen zu den Monaten mit einer vergleichsweise geringen Wasserführung mit durchschnittlich 800 bis 900 Kubikmetern Wasser pro Sekunde. Bei derzeit rund 430 m³/s liegt der Rheinabfluss deutlich unter dem langjährigen Mittel. Wir produzieren nur zirka 60 Prozent der sonst üblichen Strommenge", schildert Buri. Die Auswirkungen der aktuellen Trockenheit und des niedrigen Wasserpegels auf die Stromproduktion im gesamten Jahr lassen sich aber noch nicht abschätzen. Der Januar war noch wasserreich und produktionsstark. "Mit dem Februar und März folgten zwei eher trockene Monate. Es ist möglich, dass sich die Situation im Laufe des Jahres noch ändert, abhängig von zukünftigen Niederschlägen und Wetterbedingungen. In der Regel gleichen sich die unterschiedlichen Wasserführungen im Laufe eines Jahres oder im Laufe mehrerer Jahre wieder aus." Eine Besserung der Situation zeichnet sich vorerst aber nicht ab. Auch in den kommenden Tagen ist laut Meteorologen kaum mit anhaltenden Regenfällen zu rechnen.

Schlagworte: Cassandra Buri
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