Operette

Die Trachtenkapelle Schuttertal zeigt ein wunderbares Spiel um Lug und Trug

Ein vergnügliches Spiel um Schein und Sein hat die Trachtenkapelle Schuttertal ihrem Publikum geboten. Sie brachte die Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauß auf die Bühne in der Festhalle.  

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Die Theatergruppe der Trachtenkapelle führt die Operette „Die Fledermaus“ auf. Foto: Endrik Baublies
Die Grundhandlung ist simpel. Die Details der drei Akte sind es nicht. Die Ehe des Gabriel von Eisenstein (Adrian Schätzle) und seines rechtmäßig angetrauten Weibes Rosalinde (Linda Schätzle) hat die besten Jahre hinter sich. Da tut es nichts zur Sache, dass der Bund fürs Leben erst vier Lenze zählt. Das ist der einfachere Teil.

Als Gesangslehrer Alfred (Kevin Hummel) im Garten (aus dem Off auf der Bühne) eine Arie trällert, fangen die Verwicklungen an. In den drei Akten wechseln die Hauptfiguren die Identität, sodass nicht Gabriel von Eisenstein in den Arrest marschiert, sondern der Gesangslehrer. Er hätte der Rosalinde halt nicht den Hof machen dürften, auch wenn es da eine – nicht weiter präzisierte – Vergangenheit gibt.

Viele Irrungen und Wirrungen

Rosalindes Kammerzofe Adele (Emilia Faißt) tritt beim Ball des Prinzen Orlofsky (Simon Moser) als angehende Künstlerin auf. Ehemann Gabriel mimt ebenda einen französischen Adligen und Gefängnisdirektor Frank (Jonas Hummel) spielt den Chevalier Chagrin. Gabriel durchschaut den Mummenschanz der Zofe. Eine ungarische Gräfin mit Maske erkennt er nicht. Es ist Rosalinde, die hier die Treue des Angetrauten prüfen will. Den Ball und die Trunkenheit der Gäste nutzt Notar Dr. Falke (Simon Müllerleile) als Gelegenheit, sich an Gabriel zu rächen.

Hier kommt die Fledermaus ins Spiel, die der Operette ihren Namen gibt. Der Regisseur Alfred Hitchcock würde sie wohl als "Mc Guffin" bezeichnen. In seinen Filmen war das ein Begriff für einen Gegenstand oder eine Szene, der oder die die Handlung vorantreibt, ohne eine besondere Bedeutung zu haben. So tritt auf der Schuttertäler Theaterbühne eine eigentliche "Fledermaus" nie auf. Nur nebenbei erfahren die Zuschauer, dass Gabriel Eisenstein den Notar einmal gefoppt hatte. Strauß hatte die Operette ursprünglich auch "Die Rache der Fledermaus" nennen wollen.

Das Ensemble leistet gute Arbeit

Das gesamte Ensemble auf, neben und hinter der Bühne hat mit der mittlerweile dritten Inszenierung dieser Operette in der Geschichte der Theateraufführungen der Trachtenkapelle ein wunderbares Spiel um Lug und Trug präsentiert. Zu einer Operette im kaiserlichen und königlichen Wien gehört unbedingt ein Happy End. Also singen alle am Ende, nachdem sich Irrungen und Wirrungen aufgelöst haben, gemeinsam.

Die Leistung der gesamten Truppe auf der Bühne war gut. Das galt auch für das Ensemble der Trachtenkapelle, das den musikalischen Part übernommen hat. Ein besonders Lob gebührt Linda Schätzle und dem Gerichtsdiener Frosch (Alfred Schultheiß). Die Art, wie Schätzle zwischen den Rollen der gelangweilten Ehefrau, der Intrigantin mit Maske auf dem Ball und zuletzt der empörten Gattin wechselte, war so außergewöhnlich wie ihre Art zu singen. Schultheiß, der heuer das 40-jährige Bühnenjubiläum feiert, war als betrunkener Staatsdiener eine Klasse für sich.

Weitere Termine

Am Freitag, 27. Dezember, und am Samstag, 28. Dezember, wird die Operette "Die Fledermaus" weitere Male in der Festhalle aufgeführt. Beginn ist um 20 Uhr. Der Erlös aus der Tombola kommt der Jugendarbeit der Trachtenkapelle zugute.







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