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Gibraltar

Kaiane Aldorino ist die schönste Bürgermeisterin der Welt

Gibraltar hat nur wenige Berühmtheiten hervorgebracht. Aber eine Landestochter war gleich zwei Mal in den Schlagzeilen: Zuerst wurde sie die schönste Frau des Planeten, jetzt sitzt sie im Rathaus.  

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An ihrem neuen Arbeitsplatz: Kaiane Aldorino, verheiratet Lopez Foto: DPA
Der 12. Dezember 2009 war der Tag, "als Weihnachten früher kam", schrieb der Gibraltar Chronicle. Es war der Tag, als Kaiane Aldorino in Johannesburg zur Miss World gekürt wurde, was für sie selbst natürlich eine Freude war, in diesem Fall aber ein ganzes Volk in Aufregung versetzte. Niemand kann sich daran erinnern, dass jemand aus Gibraltar mal in irgendetwas Weltmeister geworden wäre. Die britische Kolonie an der Südspitze der Iberischen Halbinsel hat auch nur 32 000 Einwohner. Von denen waren an jenem Dezembertag ungefähr alle auf den Beinen, um den Titel ihrer Landsfrau auf der Straße zu feiern, mit Sekt, wildem Gehupe und Feuerwerk. Wir sind Miss World, so fühlten sich die Gibraltarer.

Aldorino kehrte mit ihrer Schönheitskrone nach Gibraltar zurück, arbeitete in der Personalabteilung eines Krankenhauses und erfreute sich ihrer Popularität. So wie es auf der Welt nur eine Hillary gibt, gibt es in Gibraltar nur eine Kaiane. Und damit ihr Ruhm auch zu was gut ist, beschloss das Parlament, sie diese Woche zur Bürgermeisterin zu machen. Zur "schönsten Bürgermeisterin der Welt", schreibt der Gibraltar Chronicle, aber das ist nur schwer zu überprüfen. Jedenfalls ist sie ziemlich sicher eine der machtlosesten Bürgermeisterinnen der Welt: Ihr Amt ist ein Ehrenamt, unbezahlt und ohne politischen Einfluss. Ihre Aufgabe ist das Repräsentieren, und das wird sie sicher gut können. Die Verwaltung der britischen Kolonie liegt in Händen des Chief Ministers Fabian Picardo.

Kaiane, die geheiratet hat und heute mit Nachnamen Lopez heißt, hält sich aus der Politik lieber raus. Es sind ja gerade aufregende Zeiten, weil die Europäische Union Gibraltar bei den Brexit-Verhandlungen außen vorlassen will und künftig Spanien ein Vetorecht in allen europäisch-gibraltarischen Vereinbarungen zugesteht, was in Gibraltar nicht gut ankommt. Chief Minister Picardo hat deswegen dieser Tage ziemlich rumgepoltert, aber Kaiane Lopez ist diplomatisch. "Ich überlasse die Politik den Politikern", sagte sie der Daily Mail. "Wir genießen Spanien alle so sehr und freuen uns, dass Spanier hierher kommen. Wir haben das Beste beider Welten." Nämlich der spanischen und der britischen. Wenn sie jetzt auch einen sehr spanischen Nachnamen trägt und Spanisch ebenso gut wie Englisch spricht, ist die 30-Jährige "stolz, Britin zu sein". Gibraltar werde sicher "immer britisch sein". Aber ab jetzt mit schöner Bürgermeisterin.

Ressort: Panorama

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