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Die Schattenarbeiter

  • Mi, 18. Juli 2001
    Deutschland

     

Die Rebellion des kleinen Mannes gegen zu hohe Abgaben: Das Geschäft mit der Schwarzarbeit floriert. Ob Haarschnitt, Hausputz oder Nachhilfe: Gearbeitet wird nach Feierabend und am Finanzamt vorbei / Von Petra Kistler und Franz Schmider.

Schwarzarbeit umfasst alle bezahlten Dienstleistungen, die am Staat vorbei erbracht werden. Von dem verdienten Geld werden also keine Steuern abgeführt, ebenso wenig Beiträge in die Sozialversicherungssysteme. Schwarzarbeit, sagen Wirtschaftswissenschaftler, ist die Branche, die in Deutschland am stärksten wächst.

Der Schwarzmaler
Im Moment hat Klaus* es ruhig an den Feierabenden, im Moment will er den Sommer genießen. Aber sobald es Herbst wird, wird er Pinsel, Bürste und Tapeziertisch wieder auspacken. "Denn wenn du einmal raus bist, bist du weg. Das hat eine ganz große Eigendynamik." Und weg zu sein, raus aus dem Geschäft, kann er sich nicht leisten. "Das Geld, das ich regulär verdiene, damit komme ich rum. Aber richtig Urlaub ist nicht drin und es darf auch nichts kaputtgehen." Größere Ausgaben außer der Reihe übersteigen die finanziellen Möglichkeiten, die sein Verdienst als Maler bietet. Deshalb arbeitet er schwarz.
Die meisten seiner Kunden kennt der Enddreißiger seit Jahren, für die meisten hat er schon einmal gearbeitet: Erst hat er die Küche neu tapeziert und gestrichen, dann das Wohnzimmer, ein Jahr später das Kinderzimmer. "Ich mache alles." Und dann ist bald schon wieder die Küche fällig. Wenn sie zufrieden sind, ...

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