600 zusätzliche Lehrerstellen
Die Realschule wird gestärkt
600 zusätzliche Lehrerstellen / Schüler sollen stärker nach ihren Leistungen differenziert werden.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
STUTTGART. Die Realschulen in Baden-Württemberg werden künftig deutlich mehr Freiraum für leistungsgerechte Förderung ihrer Schüler haben. Dazu werden mehr als 600 zusätzliche Lehrer eingestellt.
Die Veränderungen werden vor allem ab der siebten Klasse deutlich: Von da an kann in allen Fächern leistungsdifferenzierter Unterricht in unterschiedlichen Klassen angeboten werden, die entweder zum Hauptschulabschluss führen oder zur Mittleren Reife. Ein Wechsel zwischen den Niveaus ist am Ende der siebten und achten Klasse möglich. Bislang konnte man nur in den Stufen 7 und 8 innerhalb einer Klasse in Deutsch, Mathe und Englisch differenzieren.
Bis zum Schuljahr 2020/21 wird die Zahl der Verfügungsstunden auf 20 erhöht, das bedeutet für die 429 öffentlichen Realschulen mehr als 600 Stellen. Diese Stunden dienen vor allem der individuellen Förderung. Eine erste Tranche ist im Haushalt finanziert, die weitere Stellenausweitung bis zum Ende der Legislaturperiode könnte aber auch durch eine Umwidmung vorhandener Stellen geschaffen werden, so Regierungschef Winfried Kretschmann. Mit dem Bekenntnis von Grün-Schwarz zur Realschule als Säule des Bildungs- und Wirtschaftssystems wird auch ein heimlicher Abschied von dem grün-roten Zwei-Säulen-Modell von Gymnasium und integrativer Schule, sprich Gemeinschaftsschule, markiert. Die Realschulen haben sich nicht im erwarteten Maße in Gemeinschaftsschulen gewandelt. Stattdessen ist die große Mehrheit der 299 Gemeinschaftsschulen aus Haupt- und Werkrealschulen hervorgegangen. Für das kommende Schuljahr liegen nur zwei Anträge von Haupt-/Werkrealschulen auf Genehmigung einer Gemeinschaftsschule vor.
CDU und FDP lobten das neue Konzept. SPD-Fraktionschef Andreas Stoch, in der alten Regierung noch Kultusminister, sieht allerdings einen pädagogischen Rückschritt. Es bestehe die Gefahr, dass die zusätzlichen Ressourcen für das erneute Aussortieren von Schülern eingesetzt werden. Die Trennung in Hauptschul- und Realschulgruppen atme zudem den überholten Geist des dreigliedrigen Schulwesens.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ