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"Die Lippen treffen"

BZ-INTERVIEW mit Synchronsprecherin Eleni Möller-Architektonidou über ihren Job und ihre Traumrolle.  

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Eleni Möller-Architektonidou, hier im Studio, spricht Samy (unten) in „Die Astronauten“. Foto: Privat
Viele Filme und Serien, die ihr seht, stammen nicht aus Deutschland, sondern aus anderen Ländern. Im Original sind sie nicht auf Deutsch gedreht, daher werden sie für das deutsche Publikum übersetzt. Mit sogenannten Synchronsprecherinnen und -sprechern wird alles Gesagte auf Deutsch neu aufgenommen. Eleni Möller-Architektonidou (25) ist Synchronsprecherin und ab 13. September in der neuen Kinderserie "Die Astronauten" bei Nick zu hören. Sonja Zellmann hat sie interviewt.

BZ: Wie genau wird man Synchronsprecherin?
Möller-Architektonidou: Eine Ausbildung dafür gibt es keine, zumindest keine staatlich anerkannte. Man sollte am besten eine Schauspielausbildung machen, wenn man Synchronsprecher werden möchte. Das habe ich auch getan, konnte die Ausbildung aus persönlichen Gründen aber nicht abschließen. Ich habe dann trotzdem auf gut Glück Aufnahmen an Studios in ganz Deutschland geschickt. Mit Erfolg: Ich wurde zu einem Casting eingeladen.

BZ: Wieso wollten Sie Synchronsprecherin werden?

Möller-Architektonidou: Schon als ich als Kind Cartoons und Animes angeschaut habe, wollte ich da gern irgendwie mit dabei sein. Und weil mir oft gesagt wurde, dass ich eine schöne Stimme habe, entstand der Wunsch bei mir recht früh, als ich noch in der Grundschule war.

BZ: Welche Rollen haben Sie bislang gesprochen?

Möller-Architektonidou: Ich habe im Cartoon- und Anime-Bereich zum Beispiel die Figur Sunny Madison in der Serie "Rainbow High" und den Zwerg Leo in der Serie "One Piece" gesprochen, außerdem Yuffie Kisaragi im Computerspiel "Final Fantasy 7 Remake". An realen Figuren spreche ich die Teenagerin Goldie in der Serie "Goldies Oldies" und ganz neu Samy in "Die Astronauten".

BZ: Worauf kommt es beim Synchronsprechen an?

Möller-Architektonidou: Da es wie Schauspielern ist, muss man sich in die Rolle hineinversetzen. Man ist zwar nicht wie im Theater auf einer Bühne, es ist aber dasselbe Prinzip: Wenn man spricht, ist man die Rolle. Man muss auch schnell sein, da man sich oft nicht lange vorbereiten kann und den Text erst kurz vor Aufnahme einer Szene zum ersten Mal sieht.

BZ: Sind die Texte passend zu den Mundbewegungen der Figuren geschrieben? Diese sind ja in einer Übersetzung anders als im Original.

Möller-Architektonidou: Die Dialogbuchautoren versuchen, die Texte so gut wie möglich so zu gliedern, dass das zusammenpasst, zum Beispiel, indem sie Pausen markieren. Und man selbst versucht, so gut wie möglich die Lippen der jeweiligen Figur zu treffen.

BZ: Sie sind 25 Jahre alt, sprechen aber oft auch Kinderrollen. Müssen Sie dafür die Stimme verstellen?

Möller-Architektonidou: Ja, bei Kinderrollen muss ich manchmal höher, sanfter oder unsicherer sprechen als normalerweise. Bei Samy von "Die Astronauten" war das aber nicht so. Sie ist schon 16 und sehr cool für ihr Alter.

BZ: Haben Sie eine Traum-Synchronrolle?

Möller-Architektonidou: Ja, ich würde gern mal in einem Krimi sprechen.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 04. September 2021: PDF-Version herunterladen

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