Der Zweite rückt nach vorn
Die Opposition in der Türkei wollte Erdogan nicht als Präsident – aber Gül eben auch nicht.
ISTANBUL. Der türkische Außenminister Abdullah Gül kandidiert für das Amt des Staatspräsidenten der Türkei. Er tritt anstelle von Regierungschef Recep Tayyip Erdogan als Kandidat der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP an. Diese Entscheidung gab Erdogan gestern in Ankara bekannt. Der Ministerpräsident verzichtete damit überraschend auf eine eigene Kandidatur, die in der Türkei heftig umstritten war.
Zuvor hatte Erdogan bis zum letzten Moment mit der Bekanntgabe des Präsidentschaftskandidaten gewartet und mit orakelhaften Andeutungen die Spannung geschürt. Nachdem der Druck auf Erdogan, nicht selbst für das höchste Staatsamt zu kandidieren, ...