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Offenburg

Der Wettbewerb für ein Kreativzentrum auf dem Schlachthof-Areal beginnt

  • Do, 12. Dezember 2019, 20:50 Uhr
    Offenburg

     

Wie könnte das Schlachthofquartier in Zukunft aussehen? Das soll ein städtebaulicher Wettbewerb klären. Mit dessen Auslobung hat der Planungsausschuss die Stadtverwaltung beauftragt.

Der Schlachthof  | Foto: Barbara Puppe
Der Schlachthof Foto: Barbara Puppe
Der Schlachtbetrieb wird zum Jahresende aufgegeben. Das "Sanierungsgebiet Schlachthof" wurde in das Städtebauförderprogramm aufgenommen. Nun soll das Areal nördlich der Wasserstraße mit dem Kulturdenkmal Schlachthof neu genutzt werden. Dazu soll ein städtebaulicher Ideenwettbewerb von der Stadt Offenburg ausgelobt werden. Acht Fachbüros haben ihre Teilnahme zugesagt, etwa weitere sieben Büros werden ausgelost.

Ideen wurden bereits gesammelt – Mietinteressenten beteiligten sich daran, aber auch die Öffentlichkeit. So wurden etwa bei einem öffentlichen Quartiersrundgang Anregungen aus der Bürgerschaft zusammengetragen, die in einer Dokumentation zusammengefasst wurden und in die Entwurfsideen einfließen sollen. Die Wettbewerbsunterlagen werden voraussichtlich im Januar 2020 an die Wettbewerbsteilnehmer verschickt, das Wettbewerbsergebnis soll dem Planungsausschuss und dem Gemeinderat der Stadt Offenburg im dritten Quartal 2020 zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Schlachthofareal soll gut an Innenstadt angebunden sein

Der Schwerpunkt der Gebietsentwicklung liegt auf der Einrichtung eines kultur- und kreativwirtschaftlichen Zentrums in den Räumlichkeiten des denkmalgeschützten Altbaus des Schlachthofes. Gleichzeitig sollen dort und im direkten Umfeld auch Räume für gewerbliche Nutzung entstehen, die das Kultur- und Kreativzentrum ergänzen. Laut Entwurf sind etwa 35 Prozent des historischen Gebäudes für kreative Gemeinschaftsflächen nebst Restaurant beziehungsweise Cafeteria geplant, 30 Prozent für Räume für kreatives Arbeiten, etwa 20 Prozent für den Verein Off-Kultur, also für Kreativschaffende und unterschiedliche Nutzungen, die nicht in erster Linie Erwerbszwecken dienen, und 15 Prozent für Veranstaltungsstätten.

Bessere Anbindung des Areals an Innenstadt

Im engeren Umfeld soll neben einer Kreativ-Kindertagesstätte Platz für selbstverwaltete Jugendräume entstehen. Im Außengelände will man den Baumbestand weitgehend berücksichtigen. Der Mühlbach soll zum Mittelpunkt eines Freiraumkonzeptes werden.

Wichtig sei die Integration des Schlachthofquartiers, die bessere Anbindung an die Innenstadt über das Gelände der Badenova werde noch geprüft. Das Quartier ist über die Bushaltestelle "Wasserstraße" an das Stadtbusnetz angeschlossen. Für die vorgesehenen vielfältigen Nutzung des Quartiers soll der Pendlerparkplatz Am Unteren Mühlbach genutzt werden, ebenfalls sind weitere Parkplätze in Planung.

Die Räte äußerten sich zur geplanten Entwicklung des Schlachthofareals durchweg positiv. Großartige Dinge hätten die Bürger hier eingebracht, lobte Norbert Großklaus (Grüne). Er wünschte sich allerdings 35 statt 20 Prozent Off-Kultur-Flächen. Wichtig sei ein Parkkonzept, außerdem erinnerte er an seinen früheren Vorschlag, ein Mahnmal für die geschlachteten Tiere zu erstellen. Für Kinder solle es Platz zum Ausprobieren geben, forderte er im Blick auf die "Kreative Kita". Albert Glatt (CDU) hielt eine Umverteilung der Prozentflächen zum jetzigen Zeitpunkt nicht für sinnvoll, die Aufteilung müsse sich nach der Nachfrage behaupten. Das Schlachthofareal lebe von der Dynamik, es werde das Herz der Offenburger Vorstadt werden, erklärte Julia Letsche (SPD). Auch Tobias Isenmann (FWO), Roland Müller (FDP) und AfD-Vertreter Michael Fey freuen sich auf den Wettbewerb.

Finanzierung bisher noch unklar

Auf Feys Anfrage hin erklärte Bürgermeister Oliver Martini, dass die Finanzierung noch nicht geklärt sei. Die prozentuale Verteilung der Nutzung könne nicht abgegrenzt werden, sie solle bei der Orientierung helfen und zeigen, "dass wir eine gute Mischung haben und das Gebäude offen zugänglich bleibt". Die Off-Kultur solle sich entwickeln, man wolle dem Ganzen auch Luft lassen. Daniel Ebnet, Stadtplanung und Baurecht, erklärte auf Nachfrage, die Jugendräume sollten auch selbstverwaltet sein, auch seien die Bewohner, die noch auf dem Gelände ansässig sind, informiert. Der Ausschuss stimmte dem Auslobungstext zum städtebaulichen Wettbewerb zu und beauftragte die Verwaltung einstimmig, den Ideenwettbewerb auszuloben.

Ressort: Offenburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 13. Dezember 2019: PDF-Version herunterladen

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