Ein Mann wird in Lörrach in der Wohnung seiner Freunde getötet. Diese glauben, die Tat hätte verhindert werden können. Sie gewähren Einblicke in ein schwieriges Milieu vor dem Beginn des Prozesses.
Der Tatort in der Lörracher Mühlestraße liegt in einem Teil der Straße, in dem die Menschen nicht wohnen wollen, sondern wohnen müssen. Foto: Jonas Hirt
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Thomas* ist immer noch bei ihm. Wenn Markus* sein Handy entsperrt, sieht er seinen Freund. Er lacht auf dem Foto, das der Sperrbildschirm des Smartphones ist. Doch Thomas ist mehr als nur ein Foto auf einem Handy. "Ich habe ihn im Herzen", sagt Markus. Er sitzt auf dem Balkon seiner Wohnung an der Lörracher Mühlestraße. Im Sommer saßen die beiden dort häufig, hörten Musik. Doch Thomas wird nie wieder auf dem Balkon sitzen. Er wurde vor einem halben Jahr in der Wohnung getötet.
Der Fall im Juli vergangenen Jahres scheint eindeutig: Ein Streit endet mit Messerstichen. Für die Tat soll Markus’ ehemaliger Mitbewohner verantwortlich sein. Polizisten nehmen ihn direkt nach der Tat fest. Er ist zur Zeit in einer psychiatrischen Klinik untergebracht, der Prozess vor dem Landgericht Freiburg beginnt an diesem Donnerstag.
Staatsanwaltschaft strebt Unterbringung in ...