Account/Login

Der Fischerknab-Brunnen sprudelt wieder

Der Fischerknab-Brunnen am Waldrand von Lahr ist nach einer aufwendigen Sanierung wieder voll funktionsfähig. Die Brunnenanlage, die bereits vor 1835 errichtet wurde, war lange Zeit ein beliebtes Ausflugsziel. Nun sprudelt das Wasser wieder. .  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Aus dem Fischerknab-Brunnen am Waldrand von Lahr sprudelt es wieder. Foto: Stadt Lahr
Durch die Zusammenarbeit des städtischen Forstbetriebs mit Förster Holger Rappenecker und dem örtlichen Bagger- und Tiefbauunternehmen Eckerle wurden die defekten Wasserleitungen, die das Wasser aus dem Stadtwald zur Zisterne und weiter zum Brunnenauslass führen, erneuert und die korrodierten Rohre vom Bau- und Gartenbetrieb der Stadt Lahr instand gesetzt, teilt die Stadtverwaltung mit. Seit Anfang Oktober fließt das Wasser nun wieder. Der Brunnenauslauf wurde durch den Steinmetzbetrieb Nuvolin überarbeitet, sodass das Wasser einem schönen Bogen in den vorhandenen Sandsteintrog macht. Das abfließende Wasser wird schließlich in die nördlich gelegene Schutter geleitet.

Die Brunnenanlage am Fischerknab wurde bereits vor 1835 angelegt, auch wenn das ursprüngliche Aussehen nicht bekannt ist. Es handelte sich jedoch um einen Springbrunnen, der schon damals große Beliebtheit genoss. Der Fischerknab war lange Zeit ein populäres Ausflugsziel für die Bürgerinnen und Bürger Lahrs. Dekan Christian Ludwig Fecht aus Lahr beschrieb 1846 in seinem Büchlein "Die Naturherrlichkeiten von Lahr und Umgebung" bereits die ersten Sanierungsarbeiten der Stadt: "... Auf demselben Punkte nimmt der Springbrunnen in unsern Tagen durch die Fürsorge der Stadt neuen Schwung und eine bessere Gestalt, so wie der Weg dahin trefflich bereitet und gebreitet wurde..." Das einst beliebte Naherholungsziel wurde später sogar durch eine provisorische Halle für einen Wirtschaftsbetrieb ergänzt.

Ende der 1860er-Jahre wurde die Anlage durch den Freiburger Bildhauer Eduard Karl Eckert neu gestaltet und mit einer Sandsteinfigur eines Fischerknaben versehen. Die Anlage bestand damals aus einem großen runden Bassin, in dessen Mitte eine Brunnensäule mit der Figur stand. Umgeben war sie von einem Fichtenhain. Wie lange diese Figur dort stand, ist nicht bekannt, etwa 100 Jahre später befand sie sich in Privatbesitz. Vermutlich noch vor dem Ersten Weltkrieg war sie durch eine Figur aus Metall ersetzt worden. 1920 wurde diese Nachfolgefigur des Fischerknaben gestohlen.

1961 erfolgte eine Neugestaltung der Anlage durch das Gartenamt und Förster Blumert. Seitdem ist das einstige Bassin als rund ummauerter Sandsteinkreis vorhanden, der Springbrunnen jedoch wurde entfernt. Die heutige Brunnenanlage speist sich aus einer Quellfassung im südlich gelegenen Stadtwald. Das gesammelte Wasser wird in Rohren in eine Zisterne geleitet und von dort zum Brunnenauslass geführt. Die Anlage besteht aus gemauertem, rotem Buntsandstein, der noch heute im Bereich Altvater in Lahr abgebaut wird. Das auf eine Sandsteintafel gehauene Relief, das einen Jungen mit einem gefüllten Fischernetz zeigt, wurde von dem Lahrer Bildhauer Franz Sieferle gestaltet. Es erinnert an die ursprüngliche Figur des "Fischerknab" und verleiht der Anlage ihren Namen.

Ressort: Lahr

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 21. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
die Kommentarfunktion ist aktuell geschlossen, es können keine neuen Kommentare veröffentlicht werden.

Öffnungszeiten der Kommentarfunktion:
Montag bis Sonntag 6:00 Uhr - 00:00 Uhr


Weitere Artikel