Ehrenamtliches Engagement
Der ehemalige BZ-Redakteur Hubert Röderer aus Friesenheim-Oberschopfheim erhält die Staufermedaille
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Fr, 28. Juni 2024, 16:34 Uhr
Friesenheim
Dass Oberschopfheim zur 1250-Jahr-Feier eine eigene Ortschronik präsentieren konnte, das ist vor allem dem Engagement von Hubert Röderer zu verdanken. Für sein ehrenamtliches Wirken hat er die Staufermedaille erhalten.
Zu diesen 1000 ehrenamtlichen Stunden, die Hubert Röderer für die Ortschronik geleistet hat, kommen unzählige weitere im Oberschopfheimer Vereinsleben hinzu. "Wo in Oberschopfheim etwas ist, da ist auch Hubert Röderer", fasste es der Friesenheimer Bürgermeister Erik Weide zusammen, der den Geehrten als Aushängeschild ehrenamtlicher Arbeit bezeichnete. In seinem Hauptverein, dem Deutschen-Jugendkraft-Sportverband (DJK) bekleidete Hubert Röderer im Lauf der Jahrzehnte verschiedene Vorstandsposten. Doch auch bei der örtlichen Fasent ist er als Büttenredner nicht wegzudenken, er schrieb die Chronik zum 25. Geburtstag der Winzergenossenschaft, war dort stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und vieles mehr. "So was macht einfach Spaß", fasste Röderer zusammen.
Seine Qualitäten als Redner stellte er bei seiner Auszeichnung gleich unter Beweis. Mit humor- und zugleich gehaltvollen Anekdoten aus einer holprigen Schullaufbahn, die nach Latein- und Sportstudium nicht als Lehrer, sondern als Zeitungsmann beim Offenburger Tageblatt und bis zum Ruhestand bei der Badischen Zeitung endete, aus dem Familienleben der Röderers und nicht zuletzt aus dem regen Vereinsleben sorgte er für zahlreiche Lacher. Etwa mit der verschmitzten Anmerkung, seiner Frau – die im vergangenen Jahr mit der Landesehrennadel gewürdigt wurde – nun mit der Staufermedaille eine Nasenlänge voraus zu sein.
Er betonte jedoch: "All dies macht man nie allein." Immer habe es Menschen gegeben, die ihm Mut zusprachen, wenn der den Bettel am liebsten hingeschmissen hätte. "Dann konnten es aber schon wieder die kleinen Dinge sein, die einem den Wert des Tuns verdeutlichen", sagte Röderer. Er bat nicht nur die politischen Gremien, das Ehrenamt zu unterstützen, sondern forderte auch jeden Einzelnen, zu prüfen, wie er sich in die Gemeinschaft einbringen könne. "Jeder und jede hat ein Talent, um das Zusammenleben lebendiger und sozialer zu machen", ist er überzeugt. Wer hingegen das Ehrenamt anstrebe, "um Glanz und Gloria zu ernten", der solle besser die Finger davon lassen. "Der Antrieb sollte von Innen kommen. Alles andere spüren die Menschen schnell."
Staatssekretärin Sandra Boser übergab die Staufermedaille im Namen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten an Hubert Röderer und überbrachte anerkennende Worte aus Stuttgart. Wie wichtig das Ehrenamt für die Gesellschaft ist, zeige sich in vielen Bereichen des täglichen Lebens – im Sozialen, im Kulturellen, in Vereinen, Verbänden oder in den Rettungsdiensten. Der DJK Oberschopfheim sei mit rund 500 Mitgliedern und getragen von motivierten Menschen wie Hubert Röderer sei ein Beispiel dafür, dass Ehrenamt noch immer zeitgemäß ist. Das Land werde von einem breiten Engagement getragen – Hubert Röderer sei dafür ein herausragendes Beispiel. Und da auch schon dessen Ehefrau Barbara Röderer mit der Landesehrennadel ausgezeichnet worden war, folgerte Boser: "Was die Röderers angehen, hat Hand und Fuß."
Für den Oberschopfheimer Musikverein, dessen Bläserensemble die Ehrungsfeier im Friesenheimer Bürgersaal umrahmte, hatte Hubert Röderer zum Abschluss auch noch eine Überraschung im Gepäck. "Jetzt bin ich hier und dort Vereinsmitglied – aber nicht bei Euch. Das soll nicht länger der Fall sein", sagte er und übergab den Musikern unter großem Applaus seinen Mitgliedschaftsantrag.
Die Staufermedaille ist eine besondere, persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung. Mit ihr sollen Verdienste um das Gemeinwohl geehrt werden, die über die eigentlichen beruflichen Pflichten hinaus im Rahmen eines in der Regel ehrenamtlichen, gesellschaftlichen oder bürgerschaftlichen Engagements erworben wurden und über viele Jahre hinweg erbracht worden sind. Jedermann kann formlos eine schriftliche Anregung beim Staatsministerium einbringen.
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