Den Wasserfall hinauf
FERIENTIPPS FÜR ABENTEURER UND SPORTFREAKS (4): Beim Schluchting darf man nicht wasserscheu sein.
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Jetzt ist Kilian dran. Seine Hände suchen Halt am Felsen, dann schiebt er den rechten Fuß nach oben. Oh nein, der Stein wackelt. "Gib mir deine Hand", ruft Markus. Schwupps, zieht er Kilian nach oben auf die Steinstufe. Geschafft!
Kilian und sein Vater Jörg kommen aus Berlin. Sie machen Ferien im Schwarzwald und haben sich etwas besonderes ausgesucht: das Langenbachschluchting mit Markus Dutschke. Gemeinsam wandern sie die Schlucht im Naturschutzgebiet hinauf, über viele Steine und mitten durch das Wasser.
Markus ist 47 Jahre alt, so lange kennt er auch die Langenbachschlucht. Als Kind war sie sein Spielplatz. Mit Freunden ist er die Felsen raufgeklettert und über die glatten Steinrutschen runter ins Wasser geflutscht. Heute zeigt er Kindern und Erwachsenen die Langenbachschlucht. Schluchting nennt er das.
Die Tour dauert etwa zwei Stunden. 100 Höhenmeter geht es die Schlucht hinauf, über Stöcke, Steine und kleine Wasserfälle. Sehr schwierig ist das nicht, aber man muss sich gut konzentrieren. Denn die Steine kippen leicht, manche sind rutschig. Da braucht man schon etwas Geschick, damit man nicht plötzlich im kalten Wasser landet.
Kilian gewöhnt sich schnell ans Balancieren. "Das macht Spaß", ruft er. Kalte Füße? "Nö!" An der engsten Stelle der Schlucht ist das Wasser tief. "Wenn es heiß ist, kann man hier schwimmen", sagt Markus. Kilian und sein Vater wollen heute nicht baden gehen. Sie klettern deshalb wie Markus am Rand des Felsens entlang. Alle tragen einen Helm, zur Sicherheit. Denn viele Steine sind glatt, man könnte darauf ausrutschen.
Vor 10 000 Jahren gab es im Schwarzwald die letzte große Eiszeit. Die Gletscher haben damals mit dem Eis Steine hin- und hergeschoben. So entstand die Langenbachschlucht mit ihren glatten Felsen. Noch heute kann man die Reste der Arbeit des Gletschers sehen, erklärt Markus. Gletschertöpfe nennt er die runden Löcher im Felsen, in denen sich die Steine wie in einer Mühle drehen.
Kilian entdeckt auch etwas: "Schaut mal, was liegt da?" Er lacht laut. Es ist eine alte Unterhose. Da muss auch Markus lachen. Er hat schon vieles in der Schlucht gefunden. Wenn der Wind ordentlich bläst, dann landet auch mal der Inhalt eines gelben Sackes in der Schlucht. Der Guide sammelt den Müll bei seinen Touren wieder ein – wie gut für die Natur.
Früher, erzählt Markus, haben er und seine Freunde gerne Stadtkinder mit in die Schlucht genommen. "Warum?", fragt Kilian. "Das hat uns Spaß gemacht, weil wir die in der Schlucht ziemlich schnell abgehängt haben." Noch heute findet Markus am schnellsten einen Weg von Stein zu Stein. Abhängen will er aber niemanden. Und so ziehen Markus, Kilian und Jörg gemeinsam Schritt für Schritt weiter durch die Schlucht. Ftssch, ftssch, ftssch.
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