Demos für sofortigen Frieden

Bundesweit Proteste gegen den Krieg Russlands, auch in Südbaden / In Russland 600 Verhaftungen.  

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35000 Menschen gingen am Sonntag in Stuttgart auf die Straße  | Foto: THOMAS KIENZLE (AFP)
35000 Menschen gingen am Sonntag in Stuttgart auf die Straße Foto: THOMAS KIENZLE (AFP)

In mehreren deutschen Großstädten sind Menschen am Sonntag gegen den Krieg Russlands in der Ukraine auf die Straße gegangen. Bei Demonstrationen in Russland selbst sind nach Angaben von Bürgerrechtlern 600 Menschen verhaftet worden.

Nach Angaben der Veranstalter demonstrierten am Sonntag bundesweit 125 000 Menschen für Frieden – in Berlin 60 000 Menschen, in Stuttgart 35 000, in Frankfurt 12 000, in Hamburg 10 000 und in Leipzig 8000. Eine Demonstration mit 400 Teilnehmenden gab es am Samstag auch im südbadischen Rheinfelden.

Zu den bundesweiten Protesten hatte ein Bündnis aus Friedens-, Menschenrechts-, Umweltschutzorganisationen sowie Gewerkschaften und Kirchen aufgerufen. Sie fordern, dass Russlands Präsident Wladimir Putin sofort alle Angriffe einstellt, sich aus der Ukraine zurückzieht und die territoriale Integrität des Landes wiederherstellt.

In Berlin sprach die Polizei von 20 000 bis 30 000 Teilnehmern, die Veranstalter von 60 000. Unter ihnen waren junge wie alte Menschen, auch Familien mit Kindern beteiligten sich. Manche hatten Luftballons in Blau und Gelb dabei, den Farben der Ukraine. Andere trugen Transparente mit Aufschriften wie "Stop War", "Peace" oder "Wo bleibt die Impfung gegen Krieg?". Auch Beschimpfungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin waren zu lesen. 550 Polizisten waren im Einsatz. Die Stimmung in der Hauptstadt war friedlich.

Festnahmen bei Protesten in Russland

Am 27. Februar, drei Tage nach Kriegsbeginn, hatten mehr als 100 000 Menschen in Berlin demonstriert. Mitten in der Berliner Demo fuhr diesmal ein Düsseldorfer Karnevalswagen mit einem riesigen Pappmaché-Putin, der sich die Ukraine in den Rachen stopft, mit. Das Motiv mit dem Spruch "Erstick dran!!!" stammt von dem Düsseldorfer Jacques Tilly, der Karnevalswagen entwirft und baut. Der Karnevalszug in Düsseldorf war wegen der Pandemie verschoben worden.

In Stuttgart protestierten rund 35 000 Menschen am Oberen Schlossgarten vor der mit einer großen Ukraine-Flagge geschmückten Oper gegen Putin. Viele Menschen hielten Ukraine-Flaggen und Fahnen mit Friedenstauben oder dem Peace-Zeichen in den Händen. Auf Schildern standen Sprüche wie "Die Waffen nieder", "Wir sind Ukraine" und "Russland raus aus der Ukraine".

Bei neuen Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern landesweit mehr als 600 Menschen festgenommen worden. Insgesamt seien am Sonntag Demonstranten in mehr als 30 russischen Städten auf die Straßen gegangen, teilte die Organisation Owd-Info mit. Das russische Innenministerium sprach von etwa 300 Festnahmen bei den nicht genehmigten Kundgebungen allein in der Hauptstadt Moskau. Aktionen gab es auch in Wladiwostok im äußersten Osten Russlands und in Irkutsk am Baikalsee. Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Menschen von Polizisten weggezerrt wurden. Es gab auch Videos aus dem Inneren von völlig überfüllten Gefangenentransportern. Insgesamt wurden laut Owd-Info seit Kriegsbeginn mehr als 14 100 Menschen festgenommen.
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