Das Wunder eines Gottes als Kind im ärmlichen Stall

"Mach’s wie Gott – werde Mensch". Die Offenburger Seelsorger Jutta Wellhöner und Matthias Bürkle ermuntern zu Hoffnung, Begegnung und Mitmenschlichkeit in schwierigen Zeiten.  

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Plakat an der Offenburger Hl.Kreuz-Kirche   | Foto: Barbara Puppe
Plakat an der Offenburger Hl.Kreuz-Kirche Foto: Barbara Puppe
Der Ausspruch des ehemaligen Limburger Bischofs Franz Kamphaus hängt in dieser Weihnachtszeit als Plakat an vielen Kirchen der Region. Er fasst die ganze Erlösungsgeschichte zusammen: Weihnachten steht für den Glauben, dass Gott in Jesus als Mensch erfahrbar wurde und ganz nahe kam. Gott mache sich klein, komme in die Realität menschlicher Existenz. Nicht von ungefähr beginnt das Weihnachtsevangelium nach Lukas mit der Geburt eines Kindes. Und Gottes Sohn werde nicht in einen Palast hineingeboren sondern in die Unbehaustheit eines Stalles.

Das bedeute, dass Gott auch die Angst und Not in den Krisen-und Kriegsherden dieser Erde kennt, so Dekan Matthias Bürkle. Das sichere Lebensgefühl sei vielen Menschen in diesen Zeiten abhanden gekommen, dennoch sei Weihnachten ein Fest der Hoffnung. "Viele sagen: Ich mache die Schotten dicht, ich schaue mir die Nachrichten schon gar nicht mehr an", so der Dekan. Dem hält er entgegen: Das Engagement vieler Menschen, die nicht nur das knapper werdende Geld für den Jahresurlaub oder das große Auto zusammenhalten, sondern sich in Solidarität für andere engagieren. Ganz im Sinne von "Mach‘s wie Gott - werde Mensch". Das sei eigentlich Weihnachten.

Auch Pfarrerin Jutta Wellhöner begegnet oft Hoffnungslosigkeit. Doch sie hat auch viele Hoffnungsspuren entdeckt. Etwa bei der Aktion "Hausgebet im Advent" unter dem Motto "In diese Welt ein Kind setzen?" Viele junge Menschen stünden vor dieser Frage und kämen dann dennoch mit ihrem Kind zum Taufgespräch. "Kinder sind für mich Ausdruck von Hoffnung, da Gott selbst diesen Weg beschritten hat", so die Pfarrerin.

Auch das Heilige Jahr 2025, das die Katholische Kirche alle 25 Jahre ausruft, steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung", oder, wie Dekan Bürkle präziser übersetzt: "Pilger auf Hoffnung hin". Es wird in der Heiligen Nacht im Petersdom mit der Öffnung der Heiligen Pforte eröffnet. Es gehe nicht nur um die Wallfahrt nach Rom und das Durchschreiten der Heiligen Pforte, sondern bedeute, dass bei Gott alle willkommen sind, auch alle Suchenden hätten bei ihm eine offene Tür.

Wenn man die Weihnachtsgeschichte anschaue, bemerke man sehr viel Bewegung und Aufbruch, so Jutta Wellhöner. So berichte das Neue Testament von zwei Frauen – beide schwanger – , die sich aufmachen, um sich zu besuchen. Durch das wachsende Leben fände Begegnung statt. "Ich glaube, viele Konflikte würden sich lösen, wenn wir uns in die Augen schauen und miteinander reden und nicht nur übereinander", so Wellhöner. Das gilt aus ihrer Sicht auch für den Weihnachtswahlkampf in diesem Jahr: Respektvoll auf Augenhöhe miteinander sprechen, sich begegnen, Hoffnung schöpfen und aufbrechen.
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