Das Fährunglück stürzt ein ganzes Land ins Grübeln
Ertrunkene Kinder, das Krisenmanagement außer Kontrolle – die Menschen in Südkorea wissen nicht, wie sie mit dem Unglück der gesunkenen Sewol umgehen sollen.
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Lee Sang-gin muss noch einmal nach unten. Er pustet, wirkt müde und doch unermüdlich. Hart waren die letzten Tage. Das Schiff, von dem aus seine täglichen Rettungsversuche starten, teilt sich der stämmige Mann mit 15 anderen Tauchern. "Ich bin am Ende", sagt er leise. Körperlich, von dem hohen Druck unter Wasser, der starken Strömung und der schlechten Sicht. Aber auch mental. Wie viele Körper er die letzten Tage geborgen hat, weiß er nicht mehr. "Jedes Mal ist ein weiterer Horror", sagt Lee. Der 49-jährige Profitaucher hat schon auf der ganzen Welt an Rettungsunternehmungen teilgenommen. "Aber das hier ist mit Abstand das Härteste, was ich erlebt habe."
Rund 20 Kilometer vor der Südwestküste Südkoreas liegen Lee und seine Kollegen, Festland haben sie seit einer Woche nicht gesehen. Die Telefonverbindung wird oft unterbrochen. "Ich weiß, dass viele Familien da drüben noch Hoffnung haben", flüstert er, weil er nicht gehört werden will. Die Taucher sollen eigentlich nicht mehr mit Journalisten sprechen, zu ...