Das Déjà-vu im Klassenzimmer
Manche Schüler zischen während ihrer Schulzeit gleich zwei Mal / Vier Schülerinnen erzählen, wie das so ist.
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Das stört sie aber nicht weiter, denn obwohl es dieses Mal auf den ersten Blick "gar nicht so anders ist wie damals", wie Lena Kietz sagt, gibt es doch ziemliche Unterschiede zwischen dem Grundschulprojekt und dem für Acht- und Neuntklässler konzipierten Zischup-Projekt. "Auch bei Zisch mussten wir damals viel ausschneiden und aufkleben", erzählt Sarah Schnaiter, "doch bei Zischup müssen wir nicht nur Artikel sammeln, sondern wir müssen zu Texten, die wir selbst aussuchen, auch noch zusätzlich eigene Kommentare schreiben." Das hätten sie als Grundschüler noch gar nicht gekonnt.
Überhaupt die Textsorten: "Die spielen jetzt eine sehr viel größere Rolle als in der vierten Klasse", berichtet Lena Kietz. "Das machen wir viel ausführlicher. Und wir sprechen bei Zischup genau darüber, wie man am besten einen journalistischen Text schreibt. Das war bei Zisch noch um einiges spielerischer." Sie findet es schön, nochmal tiefer in die Materie und das Medium Zeitung einsteigen zu dürfen. Und Sarah Schnaiter ergänzt: "Viele Dinge hatte ich seit der Grundschule doch vergessen. Es ist interessant, das jetzt nochmal neu zu erfahren." Heute blieben ganz andere Inhalte hängen.
Beide Schülerinnen haben nach ihrer Zisch-Teilnahme auch gern weiter Zeitung gelesen. Sarah Schnaiter hat damals sogar ihre ganze Familie angesteckt. Dort hatte die Badische Zeitung vor dem Zisch-Projekt so gut wie keine Rolle gespielt, mittlerweile gehört die Familie zum Kreis der Abonnenten. Als Xenia Mayer und Helena Burkart, beide Neuntklässlerinnen der Bötzinger Wilhelm-August-Lay-Realschule, von ihrem Klassenlehrer Hans-Jürgen Benz erfuhren, dass sie in diesem Schuljahr an Zischup teilnehmen würden, war ihr erster Gedanke: nicht schon wieder. Denn auch diese Schülerinnen zischen bereits zum zweiten Mal. Damals in der vierten Klasse seien sie mit viel Begeisterung dabei gewesen, hätten die Zeitung täglich von vorne bis hinten im Unterricht durchgeblättert, viele Texte gelesen und fleißigst ihr Dauerthema bearbeitet, erinnern sich die beiden. Xenia Mayer weiß noch ganz genau, wie sie die Zeitung damals fasziniert hat. "Boa, habe ich gedacht, da steht ja jeden Tag so viel drin wie in einem ganzen Buch." Und heute: "Mit ganz so viel Begeisterung nähern wir uns dem Thema Zeitung jetzt nicht mehr", gibt Helena Burkart offen zu.
Aus dem "Wow" von damals ist ein "Aha" geworden. Aha, weil man trotzdem noch was lernt: "Wie zum Beispiel, dass die Redaktionen aus einer Unmenge von Agenturtexten ihre täglichen News ziehen", sagt Xenia Mayer.
Aber auch, weil man plötzlich Bescheid weiß, was in der Welt passiert: "Manchmal sitze ich abends auf dem Sofa und schaue Nachrichten und dann wundere ich mich, dass ich schon alles weiß, was da im Fernsehen kommt. Und das, obwohl Fernsehen doch eigentlich das aktuellere Medium sein müsste", meint Xenia Mayer.
Jetzt, wo das Projekt vorbei ist, sind die Schülerinnen und Schüler trotzdem froh, mitgemacht zu haben. Am Anfang sei es mehr das Projekt des Lehrers gewesen. "Doch die ganze Klasse hat sich dann doch noch so richtig engagiert", erzählt Helena Burkart. Immerhin hat jeder Schüler aus der Klasse einen eigenen Text verfasst. Auch dabei hätten sie jede Menge gelernt.
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