Literatur
Colson Whitehead über "Underground Railroad" und alltäglichen Rassismus
Wer gleich den National Book Award und den Pulitzer Preis gewonnen hat, weckt natürlich Neugier. Im BZ-Interview redet Colson Whitehead nicht nur über sein neues Buch.
Fr, 15. Dez 2017, 22:00 Uhr
Kultur
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ls Colson Whitehead vor drei Jahren seinen Zombie-Roman "Zone One" vorstellte, fanden sich ein paar Dutzend Interessierte in einem Freiburger Hinterhofbüro ein. Bei seinem Roman "Underground Railroad" sah es ganz anders aus. Die rund 200 Plätze im Peterhofkeller der Universität Freiburg waren bereits Monate im Voraus ausverkauft. Die Neugier auf einen Autor, dem das Kunststück gelang, für sein neues Werk mit den beiden renommiertesten Literaturpreisen der USA, dem National Book Award und dem Pulitzer Preis, geehrt zu werden, war immens. Auch bei unserem Mitarbeiter Jürgen Reuß, der Colson Whitehead zum Gespräch im Park Hotel Post traf.
ABZ: Erinnern Sie sich an Ihren damaligen Aufenthalt?
Colson Whitehead: Ja, ich wohnte im selben Hotel und wusste gleich wieder, wie ich dorthin komme.
BZ: Die Lesung über Zombies fand eher in einem intimen Rahmen statt. Für "Underground Railroad" hätten auch doppelt so viele Karten verkauft werden können. Hätten Sie mit so viel Interesse für ein Buch über Sklaverei gerechnet?
Whitehead: Für mich ist es kein Buch über Sklaverei.
BZ: Sondern?
Whitehead: Es handelt von Amerika, vom Überleben und dem törichten Gedanken, dass es irgendwo einen sicheren Ort gäbe. Dessen Existenz ist nicht besonders wahrscheinlich. Trotzdem ist daran zu glauben notwendig, um wenigstens einen Funken Hoffnung aufrechtzuerhalten.
BZ: Trotzdem beginnt der Roman auf ...