Breisgau-Hochschwarzwald
Caritas-Projekt: 100 Flüchtlinge in Tätigkeit vermittelt
Seit einem Jahr läuft das Projekt A5 der Caritas, das dank Helfer und vieler Arbeitgeber besteht. Mehr als 100 Menschen wurden in Sprachkurse, Praktika oder Ausbildungsplätze vermittelt.
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In einem Jahr sind 102 Menschen in eine Tätigkeit vermittelt worden. Die meisten von ihnen in Sprachkurse oder Praktika, als Schritt in Richtung Berufsleben. Aber einige haben bereits einen sozialversicherungspflichtigen Job gefunden, vier haben eine Ausbildung begonnen.
"Das Projekt läuft mehr als erfolgreich", sagt Wolfgang Busse, der das Projekt koordiniert. Viele Arbeitgeber in der Region sehen eine Chance, Personal zu finden – Nachwuchs ist in vielen Branchen rar. Bei A5 (die Abkürzung steht für Achtung und Akzeptanz für Asylsuchende durch Arbeit und Ausbildung) sind etwa Arbeitgeber aus dem Bereich der Altenpflege, aus der Gastronomie und dem Baugewerbe dabei, aber auch Schreiner, Autowerkstätten und Friseure.
Alle Seiten sollen von dem Projekt profitieren. Arbeitgeber suchen oft händeringend neue Mitarbeiter. Menschen, die selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen können, können ihr Selbstwertgefühl stärken und ihre Bleibeperspektive stärken. Und Arbeit erdet, gibt Struktur, einen Alltag und Normalität auch in der Fremde. Vor allem aber kommen Menschen miteinander in Kontakt. Flüchtlinge, die arbeiten, werden anders akzeptiert, und Menschen lernen sich kennen, können Vorurteile überwinden, so einige Leitgedanken bei dem Projekt.
Die Caritas arbeitet schon länger an dem Thema der Integration von Flüchtlingen im Gemeinwesen. Für das Projekt wurden eineinhalb Stellendeputate bereitgestellt. Finanziert wird es je zur Hälfte vom Europäischen Sozialfonds und den Gemeinden. Die Kosten, inklusive Dolmetscher, Sachkosten und Fortbildungen, belaufen sich auf 170 000 Euro für zwei Jahre. Das Projekt ist im Januar 2016 gestartet und läuft bis Ende 2017. Viele Kontakte zu Unternehmen laufen über Helferkreise und Gewerbevereine.
Natürlich stoßen Sozialarbeiter, Arbeitgeber und Flüchtlinge immer wieder auf Hürden. Manchmal dauert es lange, bis eine Arbeitserlaubnis vorliegt. Auch können Sprachbarrieren verhindern, dass jemand für einen Job geeignet ist. Vor allem Menschen, die nicht aus Ländern mit guter Bleibeperspektive stammen (Irak, Syrien, Eritrea, Somalia, Iran), kommen schwer an weiterführende Sprachkurse, die sie für das Berufsleben qualifizieren.
Dem gegenüber stehen aber die zahlreichen Erfolgserlebnisse. "Unsere Vorgabe war, 140 Menschen in zwei Jahren zu vermitteln. Jetzt sind wir schon bei 102", sagt Busse. Das Jahresthema der Caritas lautet "Zusammen sind wir Heimat". Für Busse passt das Motto gut zu A5. Denn über Arbeit werden soziale Kontakte geknüpft, Anerkennung gewonnen, eine Perspektive vor Ort erreicht. So könnten Menschen heimisch werden.
Es sind auch einige Flüchtlinge dabei, die aufgrund ihrer Herkunft nur wenige Chancen haben, in Deutschland zu bleiben. Bei Eschbach etwa hat ein Mann aus Gambia eine Lehre als Maler begonnen. "Er sagt, wenn er wieder gehen muss, dann kann er wenigstens etwas mitbringen, das ihm in seinem Heimatland weiterbringt", berichtet Simon Geiger, Sozialarbeiter in dem Projekt.
- Heitersheim: Integration durch Arbeit
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