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Cannabis-Club im Lahr hat jetzt die Lizenz zum Anbau

Der Cannabis-Club "Holy Green Paradise" aus Lahr darf nun Cannabis anbauen. Dafür sei die Lizenz eingegangen, teilt der Verein mit. Um starten zu können, will der Verein mehr als eine Million Euro investieren.  

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Die erste Ernte wird schon für den Sommer erwartet. Foto: Christian Charisius (dpa)
Im Juli 2024 hatte der Verein "Holy Green Paradise" beim Regierungspräsidium Freiburg (RP) seinen Antrag auf Cannabis-Anbau eingereicht. Wie aus der Pressemitteilung des Vereins hervorgeht, seien diverse Nachbesserungen gefordert und umgesetzt worden. Am 3. März habe das RP dem Verein den Anbau von Cannabispflanzen erlaubt, zunächst für sieben Jahre.

Die Verantwortlichen des Vereins um den Vorsitzenden Willi Erling haben in den vergangenen Jahren viel Wissen über die Pflanze, den Anbau und die Wirkung, aber auch zum Thema Sucht angeeignet, teilt der Verein weiter mit. Es seien unzählige Lehrgänge besucht worden, um die entsprechenden Qualifikationen nachzuweisen. Der Verein zählt auf: Die Liste der Aktiven umfasst einen Fachanwalt, einen Pflanzen-, Beleuchtungs-, Sicherheits-, Desinfektions-, Hygiene-, Anbau- und Laborexperten. Teilweise werden diese Funktionen durch geschulte und entsprechend qualifizierte Vereinsmitglieder besetzt.

Das Team habe außerdem medizinische Cannabis-Plantagen besichtigt und einen 28-seitigen Anforderungskatalog der Aufsichtsbehörde akribisch abgearbeitet. Fragen zum Standort, zum Finanzplan seien ebenso gefordert gewesen wie zum Betriebsablauf, der Anbaumenge, des Qualitätsmanagement und der Verfahren zur Geruchsverminderung. Vorgelegt werden mussten die Satzung, die Konzepte des Gesundheits-, Jugendschutz-, der Sicherungs- und der Schutzmaßnahmen, berichtet der Verein. Eine Bestätigung der Baurechtsbehörde über die baurechtliche Zulässigkeit der Nutzung der Produktionsstätte war ebenfalls erforderlich.

Der Verein schätzt die monatlichen Kosten auf rund 110.000 Euro

Um die Zeit bis zur Lizenzvergabe sinnvoll zu nutzen, wurden die Mitglieder zur Suchtprävention und weiteren Themen in monatlichen Stammtischen informiert. Seit der Legalisierung von Cannabis zum 1. April 2024, und der Möglichkeit zur Gründung von Cannabis Vereinen, zum 1. Juli 2024, hatte der Verein "Holy Green Paradise" einen Höchststand von 140 Mitgliedern. Allerdings habe nicht jeder Verständnis für die Dauer des Genehmigungsverfahrens gehabt, derzeit seien es noch 91. "Auf diese und zukünftige maximal 500 Mitglieder kommen nun Investitionskosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro zu", teilt der Verein weiter mit. Der größte Teil der Kosten verursache die Anlage, die vollautomatisch die Zufuhr von Wasser, Dünger, Licht und CO2-Einspeisung sowie den personalisierten Zutritt steuert. Außerdem brauche es Sicherheitsmaßnahmen wie Kameras und Einbruchschutz, Duschräume, eine Luftschleuse und Schutzausrichtung sowie Laboreinrichtung. Der Verein schätzt die monatlichen Kosten für die Produktionsstätte, Zinsen, Versicherung und Energie auf rund 110.000 Euro.

Die Mitgliedergebühren seien angepasst worden und betragen laut Verein eine Aufnahmegebühr von 150 Euro, einen Jahresbeitrag von 180 Euro sowie Abgabekosten von derzeit zehn Euro pro Gramm Cannabis. Eine erste Ernte wird für Sommer 2025 erwartet. Auch seien die Mitglieder verpflichtet, beim Anbau der Pflanze aktiv mitzuwirken. Dafür gebe es entsprechende Schulungen. Der Verein dürfe nicht gewinnorientiert kalkulieren, Ausnahmen gelten nur für Rücklagen, um den laufenden Betrieb zu sichern.
Weitere Informationen gibt es http://www.holy-green-paradise.de
Schlagworte: Willi Erling

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