Zischup-Interview
"Bis nur eine Flöte übrig bleibt"
Myriam Stahlberger ist Flötistin und spielt im Philharmonischen Orchester Freiburg mit. Antonia Huggle, Schülerin der Klasse 8b des Friedrich-Gymnasiums in Freiburg, hat Ihr jede Menge Fragen zu ihrem Leben als Musikerin gestellt.
Antonia Huggle, Klasse 8b, Friedrich-Gymnasium & Freiburg
Mo, 2. Mai 2016, 0:00 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Haben Sie mal ein anderes Instrument gespielt?
Stahlberger: Ja, ich habe mit Blockflöte angefangen, dann habe ich noch Saxophon gespielt und ein bisschen Klavier, weil man das für das Studium an der Hochschule gebraucht hat.
Zischup: Was macht Ihnen mehr Spaß, Piccoloflöte oder Querflöte?
Stahlberger: Eigentlich kann man das gar nicht sagen, ich finde es schön, dass ich beides spielen kann. Wir spielen zur Zeit Carmen, da muss ich dann zwischen beiden Instrumenten wechseln.
Zischup: Wie viele Stunden üben Sie pro Tag außerhalb des Orchesters?
Stahlberger: Das kann ich gar nicht so sagen, manchmal haben wir schon fünf bis sechs Stunden Probe am Theater, dann übe ich zu Hause nicht mehr so viel. An freien Tagen übe ich dann dementsprechend mehr. Während des Studiums habe ich noch regelmäßiger geübt, da ich da noch nicht so viele Konzerte hatte.
Zischup: Wie sind Ihre Arbeitszeiten und Ferien?
Stahlberger: Im Sommer haben wir sechs Wochen Ferien, das nennt sich Spielzeitpause, währenddessen ist auch das Theater ganz geschlossen. Im Orchester hat man irreguläre Arbeitszeiten, am Mittwoch hatte ich zum Beispiel frei, am Samstag hatte ich dafür ein Konzert, da es am Wochenende natürlich mehr Auftritte gibt als sonst.
Zischup: Geben Sie auch außerhalb des Orchesters Konzerte?
Stahlberger: Ja, manchmal mache ich mit anderen zusammen Kammermusik.Es kommt auch vor, dass man von einem anderen Orchester gefragt wird, als Aushilfe zu spielen.
Zischup: Wollten Sie schon immer Musikerin werden?
Stahlberger: Das hat sich bei mir so entwickelt, aber in meiner Jugend habe ich schon immer sehr viel Musik gemacht. Und dann hat es sich so ergeben, dass ich auch Musik studieren wollte und den Wunsch hatte, ins Orchester zu kommen.
Zischup: Was für Stücke spielen Sie gerade im Orchester und Theater?
Stahlberger: Ganz neu spielen wir eine Oper, die heißt "Der Schmuck der Madonna", dann haben wir ein Symphoniekonzert, die siebte Sinfonie von Beethoven, außerdem haben wir auch ein Violinkonzert von Karol Szymanowski und ein Musical namens "Sweeney Todd" und vieles mehr.
Zischup: Haben Sie ein Lieblingsstück oder Epochen und Stile, die Sie am liebsten spielen?
Stahlberger: Ich mag sehr gerne Opern von Puccini und Mozart, aber ich habe nicht wirklich eine Lieblingsepoche. Ich finde es sehr schön, dass wir immer mal wieder etwas anderes spielen. Dadurch ist es immer interessant ist.
Zischup: Wie viele Flötisten gibt es im Orchester?
Stahlberger: Wir sind drei Flötisten.
Zischup: Und haben Sie während eines Stücks viele Spielpausen?
Stahlberger: Ja, wir haben zum Beispiel den Ring von Richard Wagner aufgeführt, bei so einem Stück kommt es schon vor, dass man mal 20 Minuten auf den nächsten Einsatz wartet.
Zischup: In welchem Alter haben Sie angefangen Flöte zu spielen?
Stahlberger: Ungefähr mit neun oder zehn Jahren.
Zischup: Ist es schwierig, im Orchester eine Stelle zu bekommen?
Stahlberger: Ja, schon. Man hat ein Vorspiel mit ungefähr 25 Flötisten und das Orchester entscheidet, wer in die nächste Runde kommt, bei der man dann verschiedene Stellen aus schwierigen Orchester-Stücken spielt. So geht es dann weiter, bis nur noch eine Flöte übrig bleibt.
Zischup: Sind Sie vor Auftritten oder vor allem vor Premieren sehr aufgeregt?
Stahlberger: Das ist sehr unterschiedlich, je nachdem wie schwierig meine Stimme im Stück ist oder zum wievielten Mal ich das Stück spiele, bin ich mal mehr, mal weniger aufgeregt.
Zischup: Haben Sie schon mal in einem anderen Orchester gespielt?
Stahlberger: Ich habe im Orchester in Essen angefangen, dann habe ich ein Jahr im Freiburger SWR-Orchester mitgespielt und war auch in Hamburg im Symphonieorchester.
Zischup: Haben Sie ein Ziel, wo Sie mal gerne spielen wollen?
Stahlberger: Ich finde es ist immer eine Bereicherung, in einem anderen Orchester als Aushilfe zu spielen. Aber es war immer mein Ziel, so wie jetzt eine Festanstellung im Orchester zu haben.
Zischup: Was war das schwierigste Stück, das Sie bis jetzt gespielt haben?
Stahlberger: Vor kurzem hatten wir die elfte Symphonie von Schostakowitsch gespielt. Die ist sehr schwierig und auch Opern von Strauß sind sehr schwierig.
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