Müll

Besuch auf dem Eichelbuck, wo der Abfall der Freiburger versorgt wird

Ganz im Norden von Freiburg gibt es einen Hügel. Er sieht aus wie ein normaler, kleiner, mit Gras bewachsener Berg. Doch anders als ein natürlicher Berg besteht er nicht aus Erde und Steinen, sondern zu einem großen Teil aus Müll.  

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Eine Seite des Deponiebergs ist mit Solarzellen bedeckt. Foto: Sonja Zellmann
Wie? Müll? Richtig gelesen: Der Berg ist nämlich eine ehemalige Müllhalde, die Deponie Eichelbuck. Dorthin wurde ab 1973 sämtlicher Abfall aus Freiburg gebracht. "Damals hat man noch alles zusammengeworfen, egal woher der Müll kam und woraus er bestand", erzählt Michael Broglin, Leiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF). "Erst war hier eine Grube, jetzt ist es ein Berg. Insgesamt liegen da zehn Millionen Tonnen Müll."

Irgendwann fing man dann an, Müll zu trennen und teilweise zu recyceln. Im Jahr 2005 wurde der Müllhügel geschlossen und nicht mehr weiter befüllt. Seitdem ist auf dem Gelände der Deponie ein sogenanntes Umschlag- und Verwertungszentrum. Es wird immer noch viel Müll hingebracht, der dort aber nicht bleibt, sondern verwertet wird, wie zum Beispiel Gartenabfälle, die zu Kompost oder Hackschnitzeln werden. Oder der Müll wird weitergeleitet: Glasmüll und gelbe Säcke zum Recyceln, Restmüll zur Müllverbrennungsanlage.

"Heute ist der Deponieberg ein Energieberg", erklärt Michael Broglin. "Er wurde aufwändig abgedichtet und danach bepflanzt und wird nun dafür genutzt, umweltfreundliche Energie herzustellen."

Auf der Südseite des Bergs steht eine Solaranlage, die 1200 Haushalte mit Strom versorgen kann. Außerdem sind in den Hügel 64 Gasbrunnen eingelassen, die Gas aus dem Deponieberg saugen. Damit wird teils das Umschlagzentrum Eichelbuck mit Strom und Wärme versorgt, teils wird das Gas über das Energieunternehmen Badenova an dessen Kunden weiter geleitet. Dass in dem Hügel überhaupt Gas ist, liegt an dem Müll. Bestimmte Stoffe darin bauen sich mit der Zeit ab, dabei werden die Gase freigesetzt.

Gerade wird Restmüll angeliefert. Ein Müllwagen entlädt ihn auf eine überdachte Fläche. Dort wird er sortiert. Das macht ein Mitarbeiter der ASF mit einem Bagger mit Greifzange. "Mit der kann er einzelne Teile aufheben, wie wir mit Daumen und Zeigefinger eine Nadel halten können", sagt Broglin. Mit dem Bagger werden beispielsweise Elektrogeräte herausgefischt, die nicht in den Restmüll gehören, weil sie wiederverwertet werden können.
Müll in Freiburg pro Jahr:

6500 Tonnen (t) Glas, 3000 t Kehricht von Straßenkehrmaschinen, 24 000 t Restmüll, 12 000 t Grünschnitt, 10 000 t Speisereste aus Handel und Gastronomie, 5 Millionen gelbe Säcke
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