Finanzen und Fauna
Beliebte Tierarten werben mehr Spenden für den Tierschutz ein als etwa der Moorfrosch
Raubkatze schlägt Ara: Populäre Tierarten ziehen beim Werben um Spenden noch immer. Das Geld soll aber nicht nur ihnen zugutekommen.
dpa & BZ-Redaktion
Mo, 30. Dez 2024, 8:00 Uhr
Panorama
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Reinschmidts Anspruch: Die Tiere, um die es geht, sollen die Menschen bei einem Besuch im Zoo sehen können – vom Vietnamfasan, der in freier Wildbahn als ausgerottet gilt, bis hin zu Pinguinen und Elefanten. Die Tiere seien Botschafter, sagte Reinschmidt. Dabei weckten prominentere Arten wie Luchse mehr Aufsehen als andere.
Eine Erfahrung, die auch der WWF Deutschland gemacht hat: "Generell spenden viele Menschen eher für ,beliebte‘ Arten – egal, aus welcher Region", erklärte eine Sprecherin der Naturschutzorganisation. "Der Igel schlägt also den Feuersalamander und der Jaguar den Hyazinthara." Daher werbe der WWF in einer Kampagne für das Amazonasgebiet mit dem Jaguar, "weil diese Tierart erfahrungsgemäß mehr Aufmerksamkeit erzielt als andere Tier- oder gar Pflanzenarten". Aber auch unscheinbareren Arten kämen die Spenden zugute. "So profitiert vom Erhalt des Lebensraums Amazonas für den Jaguar eben auch der Hyazinthara – und der Klimaschutz weltweit."
Der Spendenmarkt in Deutschland sei umkämpft, erklärte die WWF-Sprecherin. Die zeitweise hohe Inflation, ein gedämpftes Konsumklima und Zukunftssorgen machten es nicht leichter – wenngleich der Deutsche Spendenrat eine leichte Steigerung der Spendeneinnahmen von mehr als zwei Prozent im Vergleich zum 2023 prognostiziert. Gerade Jüngere spendeten mehr.
Mehr als 56 Millionen Euro an privaten Spenden hat der WWF im Finanzjahr 2023 (bis Ende Juni 2023) eingenommen, knapp anderthalb Millionen mehr als im vorherigen Zeitraum. Greenpeace verbuchte im vergangenen Jahr laut einem Sprecher 84 Millionen Euro an Spenden und zählte 616.000 Fördermitglieder. 2022 war mit 86 Millionen Euro ein Höchststand erreicht worden.
Die Heinz-Sielmann-Stiftung kommt im Schnitt auf sieben Millionen Euro pro Jahr. Die Zahl an spendenden Personen sei jedoch rückläufig. Dauerspender machten bei der Stiftung nur gut ein Drittel aus, Einzelspenden den Rest.
Dagegen hat der WWF nach eigener Auskunft dank regelmäßiger Spenden Planungssicherheit. 259.000 Dauerspendern standen 91.000 Einzelspenden gegenüber. Und auch bei der Umweltschutzorganisation BUND sichern nach Angaben einer Sprecherin treue und langjährige Mitglieder, Spenderinnen und Spender die finanzielle Stabilität.
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