Bei den Grünen "ein Stück Heimat" gefunden
25 Jahre nach Parteigründung der Grünen sind ihre Gemeinderäte aus den Gremien nicht mehr wegzudenken / "Vorurteile gab es und gibt es immer noch".
BREISGAU. Angesichts "25 Jahre Grüne" ist viel die Rede davon, wie sich Umweltaktivisten, Anti-Atom-Demonstranten, Sonnenblumenkinder und Parteien-Gegner auf Bundesebene zu einer Regierungspartei entwickeln konnte, die dem Einsatz deutscher Soldaten im Kosovokrieg zustimmt und in der längst Kostüme und Krawatten statt Arafat-Tücher getragen werden. Doch wie sieht es eigentlich an der Basis aus? Haben sich "grüne" Gemeinderäte auf denselben Weg gemacht? Wie waren die Anfänge und wo stehen die Grünen in den Gremien heute?
"Da geht mir das Messer im Sack auf, wenn ich der zuhören muss": Solche Sprüche musste sich Sylvia Riemer am Anfang ihrer Karriere als grüne Lokalpolitikerin anhören. Im Kreistag seien CDU-Bürgermeister aufgesprungen, weil sie Ausführungen der Stegener Gemeinderätin und Leiterin der Grünen-Ortsgruppe Dreisamtal angeblich nicht mehr ertragen konnten und wollten. "Der Landrat musste die Leute zum Teil körperlich zurückhalten." Auf die Frage, warum sie solche heftige Reaktionen hervorgerufen hat, antwortet Riemer, dass es teils schon an den Themen gelegen haben könnte. Beispielsweise habe sie im Gemeinderat das Thema Asyl auf den Tisch gebracht. ...