Protest
Bauern blockieren aus Protest Europabrücke von Kehl nach Frankreich
Landwirte gehen auf die Straße wegen des geplanten Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur. An der Grenze wird der Verkehr behindert.
Christian Böhmer
Mo, 2. Dez 2024, 17:29 Uhr
Südwest
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Bauern aus dem Südwesten haben mit ihren Traktoren die Europabrücke in Kehl blockiert. Der Protest richtete sich gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur. Autos konnten vom frühen Nachmittag an die wichtige grenzüberschreitende Verkehrsachse über den Rhein in beiden Richtungen nicht mehr überqueren. Es kam zu Verkehrsbehinderungen auf der deutschen und französischen Seite der Grenze.
Wie die Stadt Kehl im Ortenaukreis berichtete, mussten Autofahrer sich auf dem Weg ins Elsass auf lange Umwege einstellen. Fußgänger, Radfahrer und die Tram nach Straßburg konnten hingegen die Grenze in Richtung Frankreich ungehindert passieren. Die Grenze verläuft in der Rheinmitte.
Angemeldeter Protest
Die Kehler Aktion, die bis zum Abend dauern sollte, war angemeldet worden. Christian Coenen, Vorstandschef des Verbands Land schafft Verbindung Baden-Württemberg, forderte mit Blick auf das Handelsabkommen: "Wir müssen Fairness haben." Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband in Freiburg kritisierte, es könnten Agrarprodukte nach Europa kommen, die unter Bedingungen hergestellt werden, die in der EU unzulässig sind. Der Verband hatte auch Aktionen im Schwarzwald und in der Bodenseeregion angekündigt.
Mercosur-Abkommen soll riesige Freihandelszone schaffen
Mit dem Abkommen zwischen der EU und dem Mercosur-Bündnis mit seinen Mitgliedsstaaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay würde eine der weltweit größten Freihandelszonen mit mehr als 700 Millionen Einwohnern entstehen. Es soll vor allem Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln. Das geplante Abkommen ist auch innerhalb der EU umstritten, so sprach sich Frankreich dagegen aus. Bauernproteste im Elsass hatten bereits Mitte November Verkehrsbehinderungen ausgelöst. Die französische Hälfte der Europabrücke war zeitweilig für den Verkehr gesperrt worden.
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