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Verkehrssicherungspflicht

Baden-Württembergs Seniorenverband: Regeln zu Bänken im Wald "grober Unfug"

Ausgerechnet im Wanderland Baden-Württemberg gibt es Bestrebungen, Sitzbänke im Wald abzubauen. Das ärgert vor allem die Senioren, die mehr Erholungsstopps als jüngere Leute brauchen.  

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Um Bänke im Wanderland Baden-Württemberg gibt es Streit.  | Foto: Thomas Warnack (dpa)
Um Bänke im Wanderland Baden-Württemberg gibt es Streit. Foto: Thomas Warnack (dpa)

Die derzeitigen Regelungen zur Verkehrssicherungspflicht bei Sitzbänken im Wald sind nach Auffassung des Landesseniorenrats "grober Unfug". Insbesondere der Abbau von Bänken widerspreche allen Bemühungen, ältere Menschen zur Fitness zu ermutigen, sagte Verbandspräsident Eckart Hammer und fügte hinzu: "Es ist gerade so, wie wenn an den Autobahnen sämtliche Parkplätze und Raststätten schließen würden." Denn Senioren bräuchten häufigere kurze Erholungsphasen; das gelte im Übrigen auch für Familien. "Bänke sind bei allen Generationen beliebt." Die Organisation vertritt die Interessen von fast drei Millionen Menschen über 60 Jahre.

Hintergrund sind Bestrebungen von Kommunen, Sitzbänke im Wald aus Sicherheits- und Kostengründen abzubauen. So plant etwa die Gemeinde Schömberg im Nordschwarzwald, 60 ihrer 400 Bänke zu entfernen. Auf diese Weise soll die Sicherheit von Spaziergängern erhöht und die mit den Sitzbänken verbundene Haftung von Waldbesitzern bei Unfällen etwa durch morsche Äste vermieden werden.

Hammer kritisierte die aus seiner Sicht lebensfremde Unterscheidung von waldtypischen und atypischen Gefahrenquellen. Mit Bänken verbundene Schäden fallen in der Rechtssprechung unter atypische Gefahren, für die dann die Verkehrssicherungspflicht gilt. Doch in freier Natur müsse jeder sein eigenes Risiko tragen, betonte Hammer: "Sonst müssten wir Plastikwälder errichten." Das überarbeitete Waldgesetz müsse klare Regeln vorgeben. Der 70-Jährige hat eine Lieblingsbank bei Holzelfingen nahe Reutlingen, von der er über Felder und Wälder bis zur Burg Lichtenstein sehen kann.

Ressort: Südwest

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Kommentare

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Franz Bischoff

2913 seit 25. Jul 2011

Und in unseren Städten müsste man alle Straßen sperren weil ja jederzeit ein Dachziegel runterfallen könnte.
Am besten man sperrt auch den Wald komplett für Fußgänger und Radfahrer.
Man sperrt sämtliche Wanderwege im unwegsamen Gelände, weil da lose Steine und abgestorbene Äste rumliegen könnten.
Gesperrt werden müssten unbedingt auch Wege an Bachläufen entlang weil man da ja ausrutschen und in den Bach fallen könnte.
Sperrt am besten alles und sperrt am besten auch die Menschen ein damit sie nicht den Unbillen der Natur zum Opfer fallen können.
Mein Gott, das Leben an sich ist ein Risiko und jeder weiß wie es endet.

Jürgen Naujoks

311 seit 15. Mai 2020

Ehrlich gesagt, habe ich bei Sturm, Regenschauer und Schneesturm noch keine Menschen auf den Bänken sitzen sehen sofern ich noch unterwegs war, aber vielleicht ist das nur meine Wahrnehmung.
Gibt es eigentlich eine Statistik, wie viele Menschen auf Sitzbänken von Ästen getroffen wurden?
Ist es besser, wenn sich die Wanderer im Wald auf Baumstümpfe setzen und mit ihren 5 cm-Messer das Brot schmieren? Ironie off (ich schreib es mal dazu, damit mir die BZ den Kommentar nicht wieder löscht, is aber auch egal. :-)


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