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Auszubildende kommen aus Marokko

  • Do, 17. Oktober 2024
    Lahr

     

Weil Auszubildende fehlten, arbeitet die IHK Südlicher Oberrhein mit Marokko zusammen. Die ersten Erfahrungen sind positiv.

Die Auszubildenden aus Marokko und ihr...i der IHK Südlicher Oberrhein in Lahr.  | Foto: IHK
Die Auszubildenden aus Marokko und ihre Ansprechpartner trafen sich zum Austausch bei der IHK Südlicher Oberrhein in Lahr. Foto: IHK
Der Fachkräftemangel stellt die Unternehmen unter hohen Handlungsdruck, heißt es in der Pressemitteilung der IHK Südlicher Oberrhein. Doch wo sollen all die Auszubildenden herkommen, die die Unternehmen für ihre künftige Entwicklung so dringend benötigen? Die Antwort: beispielsweise aus Marokko.

Die IHK betreut dazu ein laut Pressemitteilung vielversprechendes Projekt. Sie hat nach eigenen Worten ein neues Kapitel in der Bekämpfung des Fachkräftemangels aufgeschlagen und in enger Zusammenarbeit mit der Auslandshandelskammer (AHK) Marokko, der DIHK und der IHK Trier ein Projekt zur Gewinnung marokkanischer Auszubildenden gestartet.

Anfang Oktober trafen sich zwölf Azubis, die ganz frisch bei den Unternehmen Herrenknecht AG Schwanau, Stihler Apparatebau Lahr, RMA Rheinau und Stahlbau Schauenberg Kirchzarten in ihre Ausbildung gestartet sind, mit den jeweiligen Ausbildungsverantwortlichen bei der IHK in Lahr zum ersten Erfahrungsaustausch. Die Resonanz fiel durchweg positiv aus, heißt es in de Pressemitteilung. "Es lief wie geschmiert. Wir können diesen Prozess so wiederholen", wird Zéhra Birol, die Personalverantwortliche bei Stahlbau Schauenberg mit Sitz in Kirchzarten, zitiert.

Die marokkanischen Azubis haben in den vergangenen Monaten unter Federführung der AHK Marokko ein intensives Vorbereitungsprogramm in ihrem Heimatland absolviert. Ziel war nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache auf B2-Niveau. Sie wurden auch kulturell auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereitet. Auch beim Vertragsabschluss und im Visumsprozess spielte das Kooperationsnetzwerk eine wichtige Rolle.

Vor Ort kümmern sich Julia Gauerhof und Ibrahim Sarialtin (Fachberatung für Zugewanderte der IHK) intensiv darum, dass das Projekt nicht nur organisatorisch, sondern auch menschlich ein Erfolg wird. "Wir unterstützen sowohl die Auszubildenden als auch die Unternehmen beim Ankommen im Betrieb und nehmen hier eine Vermittlerrolle ein – auch in der Kommunikation mit Behörden", sagen die beiden.

"Es ist ein großer Schritt von Marokko nach Deutschland. Das haben Sie sich sicher gut überlegt", lobte Simon Kaiser, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK, den Mut und die Bereitschaft der jungen Männer, ein völlig neues und ungewohntes Leben am südlichen Oberrhein zu starten. Der Auszubildende der Firma Stihler Apparatebau & Maschinenfabrik in Lahr, Amine Feth, bedankte sich für die Unterstützung aller Beteiligten. "Ich habe gute Erfahrungen gemacht, alle Kollegen helfen mir", sagte er stellvertretend für die elf anderen.

Kaiser sieht das marokkanische Azubi-Projekt als wichtigen Aufschlag, wie die Gewinnung des Fachkräftenachwuchses aus dem Nicht-EU-Ausland künftig in geregelten Bahnen über die Bühne gehen kann. "Wir sehen uns in der Rolle des Pfadfinders für die Betriebe in unserer Region." Mit der erfolgreichen Zusammenarbeit werde der Grundstein für weitere Projekte dieser Art gelegt.

Ressort: Lahr

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 17. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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