Chronisch Kranke fürchten um ihre Versorgung, EU-Bürger um ihre Zukunft – Für viele Menschen in Großbritannien ist der Brexit mehr als ein politisches Drama.
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Hester Tingey und ihre Tochter Tabitha verkaufen „Überlebenspakete“ mit Produkten, die bei einem harten Brexit nur noch schwer zu bekommen sein werden. Foto: rehmann
Liv Gillmans Gewissheit von einem Leben in einem wohlgeordneten Land verschwand kurz vor Silvester 2018. Sie stand am Schalter einer Krankenhausapotheke. Gillman hielt ein Rezept für Naproxen in der Hand. Die Pillen für ihren an Psoriasisarthritis erkrankten Vater bekam sie dafür nicht. Sie versuchte ihr Glück in weiteren Apotheken, ohne Erfolg. Gillman dachte zunächst, es liege an der Zeit zwischen den Jahren. Aber ihr Vater nahm den Wirkstoff ununterbrochen seit den 1980ern ein. Er hörte nicht damit auf, weil Ostern ist oder Weihnachten. Sein Arzt verschrieb Naproxen, das staatliche britische Gesundheitswesen NHS übernahm die Kosten, und ihr Vater löste bei einer beliebigen Apotheke das Rezept für den Entzündungshemmer ein. "In irgendeiner der Apotheken habe ich gefragt, ob das etwas mit dem Brexit zu tun hat, aber niemand wusste etwas." ...
Chronisch Kranke fürchten um ihre Versorgung, EU-Bürger um ihre Zukunft – Für viele Menschen in Großbritannien ist der Brexit mehr als ein politisches Drama.
