Auf der Pirsch
Wenn es im Wald langsam dunkel wird, lassen sich prima Hirsche, Rehe und Füchse beobachten.
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Treffpunkt ist in einem Waldstück hinter der Staumauer bei Schluchsee. Von dort schlängelt sich ein kleiner Pfad hoch in den Wald, wo ein Ausguck-Häuschen steht. Leise nimmt Schlossers Grüppchen darin Platz – und wartet. Nach nicht einmal zehn Minuten sieht der Förster den ersten Hirsch, dann noch einen und noch einen.
Wahnsinn, wie viel auf so einer Waldlichtung am Abend los ist. Tagsüber würde man nicht einen einzigen Hirsch zu Gesicht bekommen. "Hirsche und Rehe halten sich am liebsten dort auf, wo es ruhig ist und wo es was zu Fressen gibt", sagt Schlosser. Klar, und so lange es hell ist, wird im Wald gejoggt, gewandert und auch mal umhergefahren. Vielen Tieren ist das zu laut.
Kennt ihr übrigens den Unterschied zwischen Hirschen und Rehen? Hirsche gehören zum Rotwild und sind die männlichen Tiere. Die Rotwild-Weibchen heißen Hirschkühe und ihre Jungen sind die Hirschkälber. Das Rehwild mit Rehbock, -geiß und -kitz ist unter den Geweihträgern eine eigene Tierart. Übrigens: Manche Menschen glauben, wenn das Geweih eines Hirsches oben sechs Enden hat, dann ist er auch sechs Jahre alt. "Stimmt nicht", erklärt Förster Schlosser. "Auch ein zweijähriger Hirsch kann schon acht Enden haben." Sicher kann man sich nur beim einjährigen Hirsch sein. Der hat keine Enden und wird darum auch "Spießer" genannt. Lustig, oder?
"Rot- und Rehwild bekommt man bei so einer Pirsch oft zu sehen", erzählt Schlosser. Mit etwas mehr Glück kann man auch Dachse, Füchse und Marder beobachten oder der Waldschnepfe und der Ringdrossel beim Singen zuhören. Und Wildschweine? "Die sind vor allem nachts unterwegs", sagt Schlosser. Zu sehen bekommt man sie aber auch dann meistens nicht. Dafür zu hören. "Von irgendwoher ist dann ein ziemlich furchterregendes Brummen und Schnaufen zu hören", weiß Schlosser. Gefährlich ist das aber nicht, denn auch Wildschweine bleiben bei Lärm lieber im Gebüsch.
Am Waldrand oberhalb des Ausguck-Häuschen tummeln sich irgendwann zwei Hirschkühe mit ihren Kälbern. Ein junger Hirsch steht auch dabei und spielt mit einem Jungen. Sowas hat sogar Schlosser noch nicht gesehen. In nur einer Stunde haben Schlosser und sein Pirschtrupp um die 13 Tiere gesehen.
Dass so viel Rotwild auf diesem baumfreien Geländestück zusammenkam, liegt auch mit daran, dass dort ganzjährig nicht gejagt wird. "Die Tiere wissen das und fühlen sich darum sicher." Übrigens entscheidet auch der Wind darüber, ob eine Pirsch erfolgreich ist oder nicht. Weht der nämlich in die falsche Richtung, riechen die Tiere, dass Menschen in der Nähe sind. Und – hüpf, hoppel – sind sie auch schon wieder weg.
Nach anderthalb Stunden Tiere schauen, reicht es dann auch. Gut war’s auf der Pirsch. Und jetzt mal ehrlich: So spannend wie Fernsehen ist eine Pirsch allemal.
Kinder ab acht Jahre dürfen mit. Mehr Infos dazu unter http://www.naturpark-suedschwarzwald.de
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