Tiergehege
Auf dem Mundenhof gibt’s jetzt ein Fleckchen Prärie
Auf dem Mundenhof können Besucher nun eine begehbare Prärie bestaunen – mit 80 Pflanzenarten aus Nordamerika. 25 000 Euro hat die Umgestaltung gekostet, die am Montag eingeweiht wurde.
Di, 30. Okt 2018, 10:53 Uhr
Freiburg
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Viele verbinden eine Prärie mit Bisons, Kojoten, Indianern, rollenden Planwagen – und einer dramatischen Morricone-Western-Musik im Hintergrund. Die neue Prärie im Mundenhof erfüllt zumindest eine der Vorstellungen: die Bisons. Diese grasen gemütlich in ihrem Gehege im Nordamerikabereich, unweit der Pinto-Pferde. Weil der Bereich seit der Gründung des Mundenhofs vor 50 Jahren aber noch nie so wirklich nordamerikamäßig aussah, kam man auf die Idee mit der Prärie. Was allerdings nicht so leicht war, wie manch einer dachte. Die Schwierigkeit bei solch einem Vorhaben: Welche Pflanzen verwende ich, die zum einen hier gedeihen und zum anderen die heimische Flora nicht vertreiben wie einst die Cowboys die Indianer?
Susanne Eckert leitet den Mundenhof und reiste vergangenes Jahr extra in die USA, um sich bei diversen Instituten, Forschern und Gärtnern zu informieren, wie man eine Prärie anlegen kann. Sie lobt heute noch die Unterstützung, die sie damals erfahren hat: "Ohne die wäre dieser Bereich so nicht entstanden."
Der Bereich, den Eckert meint, sind zwei je 600 Quadratmeter große Flächen, die direkt neben dem Zaun des Bisongeheges liegen. Vor einem Jahr begannen die Mundenhofgärtner damit, das dortige Gehölz zu entfernen und den Oberboden abzutragen. Während Bagger anrückten, tonnenweise Sand herbeischaufelten und Zäune versetzt wurden, machte sich eine Gruppe um Luc Flückiger und Simon Oesterle auf nach Würzburg, Bayreuth und Nürnberg. Dort bildeten sie sich zum Thema Prärie fort: wie man die Pflanzen handhabt, wie man sie pflegt, welche zueinander passen.
Die Mundenhofgärtner Flückiger und Oesterle sind mitverantwortlich für das Projekt, das insgesamt 25.000 Euro kostete. Sie pflanzten diverse Gräser an, Echinacea, Sonnenblumenarten oder Bartfaden – Gewächse, die in Nordamerika vorkommen und das Klima in Südbaden vertragen. "Sie können die Kälte ab, aber auch große Trockenheit", sagt Luc Flückiger. Und gerade der zweite Punkt – trockenes Klima – dürfte in Zukunft bei weiteren Projekten noch mehr in den Vordergrund rücken: "Wir schauen natürlich auf den Klimawandel und passen uns an", sagt Mundenhofleiterin Eckert.
Die neue Prärie ist auch eine Antwort darauf, wie der Mundenhof sich in Zukunft präsentieren möchte. Der Tierpark kann und will nicht künstliche Landschaften erschaffen wie große, finanzkräftige Zoos, die für Millionenbeträge eine arktische Tundra oder afrikanische Savanne nachbauen. Andererseits sieht sich der Park auch als Bildungseinrichtung, die den Besuchern bedrohte Lebensräume vor Augen führen will. Die neue Prärie werde sicherlich ein Publikumsmagnet werden, sagt Eckert. "Dadurch werden mehr Besucher den Nordamerikabereich aufsuchen, die sonst immer nur auf dem Hauptweg unterwegs waren."
Günter Burger vom städtischen Referat für internationale Kontakte freut sich über die neue Prärie – auch ohne Planwagenkolonnen und Morricone-Musik. "Sie ist ein Zeichen für die 30-jährige Städtepartnerschaft mit dem US-amerikanischen Madison", sagt er. Infotafeln sollen künftig auf die Partnerschaft hinweisen.
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