Energieversorgung
In Grafenhausen ist man "auf alle Heizarten vorbereitet"
Das Nahwärmenetz in Grafenhausen ist mit derzeit 255 angeschlossenen Gebäuden ein Erfolgsmodell. Mittlerweile kommt die Heizzentrale zwischen Werkrealschule und Schulsportplatz jedoch an ihre Leistungsgrenzen.
Di, 21. Jan 2025, 21:00 Uhr
Grafenhausen
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Im Jahr 2025 wird sich die Anzahl der Nahwärmeabnehmer erhöhen. Bereits im Frühjahr 2024 wurden für die Nachverdichtung von Hausanschlüssen Rohrleitungen an der Ortsdurchfahrt in Richtung Birkendorf verlegt. Um Gebäude in der alten Schaffhauserstraße anschließen zu können, musste mit den Leitungen die Schlücht überquert werden. Auch in diesem Jahr wird es weitere Hausanschlüsse durch Nachverdichtung geben. Außerdem wird beim Verkauf von Grundstücken in Wohn- und Gewerbegebieten vertraglich vereinbart, dass ein Anschluss an das bestehende Wärmenetz verpflichtend ist. Um bei den weiteren Planungen flexibler zu sein, werden neue Verträge weiterhin auf zehn Jahre abgeschlossen, die sich danach um weitere fünf Jahre verlängern.
Im Rahmen des Netzausbaus ist in diesem Jahr eine Erweiterung mit der Heizzentrale Nord geplant. Hierfür soll in dem bestehenden Gebäude neben dem Feuerwehrgerätehaus ein zusätzlicher Heizkessel eingebaut werden. Dieser soll nicht nur zur Spitzenlastabdeckung dienen, sondern auch dann eingesetzt werden, wenn an anderer Stelle ein Heizkessel ausfallen sollte. Die Kosten belaufen sich auf 85.000 Euro. Hinzu kommt ein Öltank mit 30.000 Litern, für den 35.000 Euro im Haushalt eingestellt wurden.
Zugunsten einer soliden Finanzplanung muss auch ein Ersatz der Holzhackschnitzelkessel in den Jahren 2032 bis 2035 einkalkuliert werden. Gemäß den Kostenansätzen in der Wirtschaftlichkeitsplanung wird von weiteren Investitionskosten ausgegangen, die sich auf rund vier Millionen Euro summieren werden.
Re-Investitionen sind künftig aus dem laufenden Betrieb der Nahwärmeversorgung geplant, eine Fremdfinanzierung ist nicht vorgesehen. Ob in den 2030er Jahren Heizkessel für Hackschnitzel benötigt werden, steht derzeit noch in den Sternen. Wenn die technische Entwicklung weiterhin so rasant verläuft, könnte es sich aber auch um Kessel handeln, die mit Wasserstoff betrieben werden. "Mit unserem kommunalen Netz sind wir auf alle Heizarten vorbereitet", meinte Bürgermeister Christian Behringer auf BZ-Nachfrage.