Zoo in Basel

Auch nach dem Nashorn-Vorfall will der Zoo Basel nicht zurück zur Käfighaltung

Nach dem Eindringen eines Besuchers ins Nashorngehege im Zoo in Basel will man dort keine Rückkehr zur Käfighaltung. Man setze auf Vernunft.  

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Nashörner im Zoo Basel (Archivbild)  | Foto: Zoo Basel (Torben Weber)
Nashörner im Zoo Basel (Archivbild) Foto: Zoo Basel (Torben Weber)

Nach einem Zwischenfall mit einem Eindringling im Nashorngehege hat der Zoo Basel jetzt über sein Sicherheitskonzept informiert. Dabei beschreite er einen Mittelweg zwischen Abgrenzung und einer offenen Präsentation der Tierwelt. "Der Basler Zolli ist eine sichere Anlage", betonte Zoodirektor Olivier Pagan. Zuletzt hatte ein Vorfall am 17. Februar für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Ein Mann war ins Nashorngehege geklettert, hatte den mächtigen Bullen gestreichelt und sich danach zum Außengehege der beiden Nashornkühe begeben. Er habe sich "wenige Minuten" im Gehege aufgehalten, bis es einem Tierpfleger gelungen sei, den offenbar psychisch angeschlagenen Mann zum Verlassen des Geheges zu bewegen. Die Tiere hätten nicht aggressiv reagiert, sagte Pagan. Aber der Eindringling habe Glück gehabt, dass die beiden Jungtiere den Basler Zolli bereits verlassen haben. Dass ein mütterlicher Schutzinstinkt schwerwiegende Folgen haben kann, zeigte sich 1990, als eine Frau den Versuch, ein Jungtier zu streicheln, mit ihrem Leben bezahlen musste.

Der Zoo Basel hat nach dem Vorfall vorerst nichts an den Sicherheitsvorkehrungen geändert. Bei der letzten Sanierung der Nashornanlage im Jahr 2006 seien die Abschrankungen bereits erhöht worden, sagte Pagan. Für eine höchstmögliche Sicherheit müsse der Zolli zur Käfighaltung der Frühzeit zurückkehren und das wolle man nicht. Das habe aber zur Folge, dass ein Eindringen von Besucherinnen und Besuchern ins Gehege, auch wenn es mit einigem Aufwand verbunden ist, nicht ganz verhindert werden könne. Bei 99,9 Prozent der Gäste könne man sich aber auf deren Vernunft verlassen. Auf der anderen Seite hätten gewisse Tiere auch die Möglichkeit auszubrechen. Ein Riesenkänguru könnte den knapp vier Meter breiten Wassergraben zum Beispiel spielend überspringen, hieß es. Die Tiere hätten aber nicht den Wunsch, ihr gewohntes und als sicher empfundenes Territorium zu verlassen und in die als unsicher empfundene Welt der Menschen einzudringen, sagte Pagan.

Schlagworte: Olivier Pagan

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