AUCH DAS NOCH: Getrenntes Spielen

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Gendermarketing mit Perlen   | Foto: by-Studio (Fotolia.com)
Gendermarketing mit Perlen Foto: by-Studio (Fotolia.com)
Die Prinzessin mit dem rosa Kleidchen streichelt das Pferd, zu ihren Füßen liegt ein Handrührer in Pink. Ohne Zweifel ist das die Mädchen-Ausgabe des Buches. In der Jungen-Variante sind Piraten, Polizisten mit Handschellen und Außerirdische abgebildet. Kuschelkurs gegen Abenteuer – dabei soll es doch ums Lesenlernen gehen, um Geschichten für Grundschüler. Für diese Bücher ist der Klett-Verlag mit dem Goldenen Zaunpfahl ausgezeichnet worden, einem erstmals vergebenen Negativpreis für "absurdes Gendermarketing". Vergeben wird der Preis von einer Jury aus Experten, die in den Medien arbeiten, für Kunst und Kultur oder sich wissenschaftlich mit Geschlechterrollen auseinandersetzen. Die Bücher vermittelten klischeehafte Inhalte und schließen Mädchen aus dem Abenteuer-Weltall-Bereich aus, so Jurymitglied Ferda Ataman. "Sie geben Jungs keine Chance, sich für Tiere und Back-Partys zu interessieren."

 Die Bücher sind nur ein Beispiel dafür, wie Firmen Produkte über Geschlechterklischees vermarkten. Gendermarketing nennen Experten das. Mädchen und Jungs, Frauen und Männer sollen mit Waren geschlechterpassend zum Kauf verführt werden. Es geht um Nudelsuppe für Prinzessinnen oder kleine Feuerwehrmänner, um die Kinderzimmerausstattung oder die Bauklötze speziell für Freundinnen. "Gendermarketing teilt Kinder in zwei Gruppen und zwingt sie immer wieder, sich zu positionieren", so die Jury. "Es zwingt sie damit auch, sich zu distanzieren von dem, was die jeweils andere Gruppe spielt, isst, mag und denkt."

 Ob der Badezusatz für "kleine Helden" oder das Shampoo für "mutige Feen" – laut Jury bringe das die Chancengleichheit in Gefahr. Nominiert waren vier weitere Produkte, darunter eine Spielküche: Das Mädchen spielt Kochen, der Junge sitzt lässig an der Seite und telefoniert. Für Aufregung sorgte ein Werbevideo für Babyfolgemilch. Dank guter Versorgung werden Jungs beruflich erfolgreich, Mädchen zu grazilen Balletttänzerinnen.

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