Appell an die Erwachsenen
Elterninitiative für Rauchverbot auf Spielplätzen stößt bei der Stadtverwaltung auf taube Ohren.
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FREIBURG. Stuttgart, Heidelberg und Rottenburg haben es, in Bundesländern wie Brandenburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen ist es sogar landesweit gültig: Ein Rauchverbot auf Spielplätzen. In Freiburg bleibt das Nichtrauchen auf Spielplätzen ein Appell: Mit neuen Aufklebern will die Stadt die "Rauchfreien Zonen" nun nochmals deutlich machen.
Auf dem Spielplatz am Stühlinger Kirchplatz ist der Aufkleber am Eingang mittlerweile etwas verblichen. Es ist kein Raucher in Sicht – zwischen Sandkasten, Wippe und Rutsche spielen Kinder und Eltern unbeschwert. Doch sorgen sich die Mütter und Väter vor giftigen Zigarettenstummeln, die ihre Kinder in den Mund stecken oder verschlucken könnten?
Ein großes Thema scheint das auf diesem Platz nicht zu sein: "Das ist kein Riesenproblem. Die meisten Raucher gehen entweder dezent an die Seite oder rauchen ganz woanders", berichtet Nele Wurzel. Und auch Jeannette Ketterer stimmt zu: "Ich habe das erst einmal gesehen und da hat mich die Mutter sogar gefragt, ob es für mich in Ordnung sei, wenn sie raucht." Trotzdem bemerke sie, dass der Spielplatz nachts unachtsamer als tagsüber genutzt werde – besonders Glasscherben seien ein Verletzungsrisiko für die spielenden Kinder, meint Jeannette Ketterer.
Und auch Uwe Stedtler von der Vergiftungs-Informations-Zentrale der Universitätsklinik Freiburg hört regelmäßig von Fällen, in denen Kinder auf dem Spielplatz Zigarettenreste in den Mund bekommen oder verschluckt haben: "Diese Erfahrung ist für die Kinder sehr unangenehm. Es kommt meist zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Herzrasen."
Deshalb will die Stadtverwaltung derartigen Vorfällen mit weiteren Hinweisschildern entgegenwirken: Auf den 170 Spielplätzen im Stadtgebiet werden die Mitarbeiter des Garten- und Tiefbauamts neue Aufkleber anbringen, die auf die "Rauchfreie Zone" auf Spielplätzen hinweisen. Ein komplettes Verbot, wie es in anderen Städten besteht, könne nicht ausreichend kontrolliert werden, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Mit einer Investition von etwa 500 Euro für die Initiative "Rauchfreie Spielplätze" wolle man am Verantwortungsbewusstsein der Erwachsenen ansetzen, um das Spielen für die Kinder sicherer zu machen.
Das Bewusstsein zu schärfen ist auch Anliegen des Weltnichtrauchertags der Weltgesundheitsorganisation WHO am Donnerstag, 31. Mai. Rauchen – auch Passivrauchen – ist laut WHO für etwa zwölf Prozent aller Todesfälle aufgrund von Herzerkrankungen verantwortlich.
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