Sicherheit

Anschlag in Magdeburg: 110 Mal befassten sich die Behörden mit Taleb A.

Wie konnte der Attentäter von Magdeburg den Weihnachtsmarkt zum Schauplatz seiner blutigen Tat machen – obwohl er den Behörden lange bekannt war? Eine geheime Chronologie zeichnet ein genaueres Bild.  

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Zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt i...befasst haben, als bisher bekannt war.  | Foto: Heiko Rebsch (dpa)
Zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg liefert eine Chronologie des Bundesinnenministeriums neue Informationen. Die zeigt, dass Behörden sich öfter mit dem Attentäter befasst haben, als bisher bekannt war. Foto: Heiko Rebsch (dpa)

Knapp vier Wochen nach der Todesfahrt von Magdeburg wird immer klarer, wie kontinuierlich Deutschlands Sicherheitsbehörden über Jahre mit dem späteren Attentäter befasst waren. Auf 16 klein bedruckten Seiten listet eine Chronologie ("Stand: 13.01.2025, 18:00 Uhr") insgesamt 110 Vorfälle auf. Der Bericht stammt vom Bundesinnenministerium und beruht auf Daten, die Bundesbehörden und -länder dem Bundeskriminalamt (BKA) übermittelt hatten. Die akribische Feinarbeit ist ausdrücklich eingestuft als "Verschlusssache – nur für den Dienstgebrauch" und liegt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin vor. Der "Spiegel" berichtete zuerst in seiner Online-Ausgabe darüber.

Behörden öfter mit Attentäter befasst als bisher bekannt

Der Bericht zeigt, dass die Zahl der mitgeteilten Behörden-Vorgänge rund um Taleb A. vor dessen Attentat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt deutlich höher liegt als bislang bekannt. Von 80 Vorfällen war nach der bisher letzten Sitzung des Innenausschusses des Bundestags Ende Dezember die Rede. Jetzt sind es 30 mehr. Aufklärung erwarten die Fraktionen aller im Bundestag vertretenen Parteien von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und den Behördenspitzen. Faeser ist am Donnerstagmittag erneut in das Gremium gekommen.

Auch BND-Chef Bruno Kahl, Verfassungsschutz-Vizepräsident Sinan Selen und BKA-Präsident Holger Münch sowie andere Behördenvertreterinnen und -vertreter stehen den Ausschussmitgliedern hinter verschlossenen Türen zur Verfügung. Statements der Abgeordneten und von Faeser wurden für den Nachmittag erwartet. Nach der Dezember-Sitzung des Gremiums zu dem Terrorakt hatte Faeser angekündigt: "Alle Hintergründe müssen gründlich ermittelt werden. Hier wird jeder Stein umgedreht."

Steinmeier in Magdeburg

Der Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt steht auch in Magdeburg selbst im Fokus. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will bei einem Besuch am Nachmittag unter anderem einen Kranz niederlegen und auch mit Hilfs- und Einsatzkräften ins Gespräch kommen.

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