Anerkennung in einer Männerdomäne
BZ-GESPRÄCH mit drei Kaiserstühler Winzerinnen über die Rolle der Frauen im Weinbau - früher und heute.
NÖRDLICHER KAISERSTUHL. Mit dem Weinbau aufgewachsen ist die Mehrzahl der Frauen in der Region Breisgau und Kaiserstuhl. Doch wenn es um den Ausbau des Weines im Keller ging, um seine Beurteilung und um die Kompetenz in der Darstellung nach außen, blieb das weibliche Geschlecht im Abseits. Welchen Platz haben die Winzerinnen mittlerweile eingenommen? Wo sehen sie ihre Prioritäten? Wo ihr Arbeitsfeld? BZ-Mitarbeiterin Christel Hülter-Hassler hat sich mit Ex-Ministerin Gerdi Staiblin, Winzerin Regina Rinker und Kellermeisterin Stefanie Langenbacher unterhalten.
Früher war die Arbeit für Frauen hart. Es gab weder Schmalspurschlepper noch handliche Kunststoffeimer in der Weinlese. Gerdi Staiblin ist erwachsen geworden in einer Zeit, als noch mit schweren Holzbottichen und Pferden gearbeitet wurde. Die Verbindung zum Weinbau zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben, so außergewöhnlich es war, inbegriffen der Zeit als baden-württembergische Landwirtschaftsministerin. "Die Identifikation mit dem Weinbau hat mich auch in den fünf Jahren als Ministerin motiviert und bestärkt" betont sie. Aus heutiger Sicht bestand stets eine Wechselwirkung: So wie sie sich für den Weinbau ...