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Mitmach-Aktion

Am Wochenende werden in Freiburg wieder Vögel gezählt

Mitmachen ist ganz leicht: Bei der Natur-Zählaktion "Stunde der Gartenvögel" zählt man einfach eine Stunde lang Vögel. So auch an diesem Wochenende. Alle wichtigen Informationen im Überblick.  

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Ein Amselweibchen mit Jungem.   | Foto: A. Braun
Ein Amselweibchen mit Jungem. Foto: A. Braun
Am Wochenende ist wieder Vogelzählen angesagt: Von Freitag, 10., bis Sonntag, 12. Mai, findet erneut die "Stunde der Gartenvögel" statt. Schon seit 2005 gibt es die beliebte Mitmach-Aktion des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), bei der kleine und große Vogelfreunde mit ihren Beobachtungen dazu beitragen können, Veränderungen im Artenspektrum und bei der Häufigkeit einzelner Arten zu erkennen.

Mitmachen geht ganz leicht, macht Spaß und kann deshalb für die ganze Familie zu einem besonderen Ereignis werden: An einem der drei genannten Tage zählt man einfach eine Stunde lang Vögel, sei es allein oder mit anderen zusammen. Ort und Uhrzeit sind dabei weitestgehend frei wählbar, nur tagsüber und irgendwo im Siedlungsraum sollte es sein. Und um Doppelbeobachtungen zu vermeiden, wird von jeder Art nicht die Gesamtzahl notiert, sondern lediglich die höchste Anzahl an Exemplaren, die gleichzeitig gesehen oder gehört wurden.

Besonders im Fokus stehen Amsel und Grünfink

Aus der Gesamtheit der gemachten Beobachtungen können Wissenschaftler dann wertvolle Rückschlüsse ziehen: Etwa, ob einzelne Arten über die Jahre hinweg seltener oder häufiger geworden sind. "Da die Aussagekraft der Ergebnisse steigt, je mehr Leute mitmachen, würden wir uns über eine hohe Teilnehmerzahl freuen", erläutert der Vorsitzende der Freiburger Nabu-Gruppe, Ralf Schmidt. Vergangenes Jahr machten im Stadtkreis 181 Naturfreunde mit, zusammen zählten sie 3604 Vögel aus 66 Arten.

Besonders im Fokus stehen Amsel und Grünfink, denen in den letzten Jahren immer wieder Krankheitserreger zu schaffen machten: und zwar das aus Afrika stammende Usutu-Virus (bei der Amsel) sowie ein tierischer Einzeller namens "Trichomonas gallinae" (beim Grünfink), der den Verdauungstrakt der Vögel befällt. Verschiedene Beobachtungen und Hinweise lassen es als möglich erscheinen, dass sich die Bestände beider Arten mancherorts in der Region etwas erholt haben könnten.

Ob sich solche punktuellen Eindrücke indes auch durch Zahlen belegen lassen und wie es in anderen Gegenden aussieht, wird die anstehende Zählrunde zeigen. Ebenso, welche Folgen der extrem trockenwarme Sommer 2018 hatte: "Wir erwarten unterschiedliche Auswirkungen auf die einzelnen Vogelarten", erläutert Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. So hätten Haussperlinge im vergangenen Jahr offenbar gute Bruterfolge gehabt, weil durch das warme Wetter keine Jungvögel an Unterkühlung sterben konnten. Für Amsel und Singdrossel, die Schnecken und Würmer am liebsten im feuchten Boden suchen, sei es dagegen wohl kein gutes Jahr gewesen. Spannend ist auch, wie es aktuell bei den Gebäudebrütern aussieht, für die geeignete Brutplätze oft Mangelware sind. Zu ihnen zählt der Mauersegler, der seit Ende April zurück ist und vor einem Jahr in Freiburg ganz gut abgeschnitten hat (216 Exemplare, Platz 4). Schlechter sah es für die Mehlschwalbe aus: Sie hatte einen Rückgang von 45Prozent zu verzeichnen und belegte bei der jüngsten Runde den 11. Rang.

Außerdem wird sich zeigen, ob Ringeltaube und Eichelhäher, die beide eine deutliche Tendenz zur Verstädterung zeigen, im Stadtkreis weiter im Aufwind sind: Vor einem Jahr landeten diese beiden Arten auf den Plätzen 13 und 21.
Infos

Weitere Infos und Materialien zur Aktion, etwa einen kostenlosen Flyer mit bebildertem Meldebogen, gibt’s bei der Geschäftsstelle des Nabu Freiburg (Münsterplatz 28/Ecke Buttergasse, Tel.  0761/2921711) sowie unter http://www.stunde-der-gartenvoegel.de Die Ergebnisse können bis 20. Mai per Online-Formular oder postalisch übermittelt werden, am Samstag, 11. Mai, zudem von 10 bis 18 Uhr telefonisch unter der kostenlosen Rufnummer 0800/1157115.

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 09. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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