Aktion gibt Teilnehmenden der Integrationskurse Gesicht und Stimme
"Das Rauschen der Zeit" lautet der Titel einer Fotoausstellung im Institut für Deutsche Sprache (IDS). Sie gibt Teilnehmenden der Integrationskurse Gesicht und Stimme.
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Dazu hatten die beiden Fotografen im Dachgeschoss der Villa Bauer ein komplettes Studio mit gemütlicher Sitzecke eingerichtet, um mit den Menschen zunächst einmal warm zu werden. Sie wurden befragt nach ihrer Vergangenheit, ihrer gegenwärtigen Situation, und was ihre Pläne für die Zukunft sind. Fragen, die in ihrer gegenwärtigen Situation des Übergangs, in verschiedenen Stadien der sprachlichen und beruflichen Entwicklung und vor einer ungewissen Zukunft, sowohl schmerzliche Erinnerungen als auch Zukunftsängste aufbrechen ließ, wie Thomas Ahrens schildert. "Viele sind mit traumatischen Erlebnissen hierherkommen, da lässt ein solcher Prozess Emotionen aufbrechen." Es sei aber auch die Gelegenheit gewesen, die schwierige Erlebnisse zu bearbeiten. Gleichzeitig sei die Ausstellung eine Motivation für andere Kursteilnehmer, die erleben, jemand aus unserer Mitte hat die Kurse bereits erfolgreich abgeschlossen. Nach und nach habe sich das mehr als halbjährige Unterfangen ausgeweitet, die Teilnehmenden hätten sich gegenseitig animiert und unterstützt, sodass sie immer stärker zu Gestaltern des künstlerischen Prozesses geworden seien.
Anne Stolle, Leiterin des IDS, ist stolz auf das Projekt, das ihr Haus von Anfang an mit großem Interesse unterstützt habe. Die Porträts vermittelten ein "zeitliches Rauschen" das für die Übergangssituation dieser Menschen stünde, sagte Stolle. Themen wie Macht und Ohnmacht, Einsamkeit und Zusammenhalt, Verzweiflung und Hoffnung würden durch die Bilder und die Geschichten dahinter lebendig. Die Ausstellung lade dazu ein, über die Bedeutung von Integration, Bildung und persönlichem Wachstum nachzudenken und eröffne den Blick auf individuelle Schicksale. Dies sei in der aktuellen Situation besonders wichtig, da ein Regierungsentwurf diskutiert wird, der vorsieht, 50 Prozent der Integrationskurse zu streichen. Am IDS Offenburg finden täglich rund 80 Deutschkurse mit bis zu 1450 Deutschlernenden statt. "Wir hoffen, dass es nicht zu diesen Streichungen kommt", so Stolle.
Unterstützt wird das Projekt von der Bürgerstiftung St. Andreas sowie von der Stadt. Es ist das dritte Projekt der Fotokünstler, das die Bürgerstiftung fördert. "Wir sind begeistert von den Fotografen", sagte Bernhard Schneider, Geschäftsführer der Bürgerstiftung. "Die beiden haben mehrere hundert Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet, den Menschen Mut gemacht und ihnen gezeigt, dass sie nicht nur Kostenverursacher sind sondern eine wichtige Funktion in der Stadt haben. Das ist uns eine Fördersumme von 1500 Euro wert."
"Toll geworden", lobte auch Christian Kessler vom Fachbereich Kultur. Vielfalt sei ein wichtiges Thema in Offenburg, er freue sich, dass die Erfahrungen von Menschen aus vielen Nationen in die Stadt gebracht würden. Auch im neuen Salmen-Magazin würde die Ausstellung vorgestellt. Außerdem sei für Mai geplant, die Ausstellung "Das Rauschen der Zeit" mit Fotos und Statements im Treppenaufgang des Salmen zu präsentieren.
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