Aargau will Salzabbau ausbauen

Der Kanton Aargau will vier Salzabbaugebiete im unteren Fricktal festlegen und in den Richtplan aufnehmen. 20 Millionen Tonnen könnten dort abgebaut werden. Die Gebiete liegen nahe der deutschen Grenze bei Möhlin.  

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Die Schweizer Rheinsalinen betreiben in Möhlin-Riburg als einem von drei Standorten in der Schweiz bereits Salzabbau. Foto: bz
Der Kanton Aargau will in der Region Möhlin im unteren Fricktal vier Salzabbaugebiete mit einer Gesamtfläche von 500 Hektaren im kantonalen Richtplan einzeichnen. Die Behörden rechnen mit einer Ausbeute von rund 20 Millionen Tonnen Salz in den kommenden 40 bis 80 Jahren. Es bestehe ein nationales Interesse an einer ausreichenden Versorgung der Schweiz mit Salz, heißt es in einem Bericht des kantonalen Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU).

Der Rohstoff Salz sei in der Schweiz ausreichend vorhanden. Aktuell wird in der Schweiz jedoch nur an drei Standorten Salz abgebaut. Das sind die Standorte Bex (Kanton Waadt), Pratteln "Schweizerhalle" (Baselland) und Rheinfelden "Riburg" (Aargau). Zur langfristigen Sicherstellung der Landesversorgung mit Salz sind laut dem BVU neben der bis ins Jahr 2075 verlängerten Konzession neue Salzgewinnungsgebiete im Aargau zu erschließen.

Als Vorhaben mit gewichtigen Auswirkungen auf Raum und Umwelt sollen die Abbaugebiete im kantonalen Richtplan eingezeichnet werden. Das BVU will daher das neue Kapitel Salzabbau in den Richtplan einfügen. Bis Anfang April dauert die öffentliche Anhörung und Mitwirkung zu diesen Plänen. Der Kanton veröffentlichte die umfangreichen Berichte auf seiner Webseite. Nach der Anhörung wird der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Antrag stellen – und das Parlament wird entscheiden.

Drei der vier geplanten Salzabbaugebiete – Asp, Feld Nord und Zelgli – liegen im sogenannten Möhliner Feld zwischen Möhlin, Wallbach und Zeiningen. Das vierte Gebiet ist Ruessacher und liegt nördlich der Autobahn 3 und des aktuellen Abbaugebiets Bäumliacher in Möhlin und Zeiningen.

Die vier neuen Gebiete umfassen nach Angaben des Kantons eine Fläche von mehr als 500 Hektare. Total werde aus den vorhandenen Salzvorräten eine Ausbeute von rund 20 Millionen Tonnen erwartet. Mit diesen vier Gebieten im Richtplan könne die Salzgewinnung der nächsten 40 bis 80 Jahre und somit möglicherweise über die geplante Konzessionsdauer hinaus gesichert werden.

Als Folge von Unsicherheiten bei der Salzproduktion im Baselbiet ist den Angaben des BVU zufolge nicht auszuschließen, dass zeitweise Salz nur im Kanton Aargau gewonnen werden könnte. Die Abbaufelder liegen in einem Bereich einer zusammenhängenden unterirdischen Steinsalzlagerstätte. Das Steinsalzlager erstreckt sich mit einer Ausdehnung von acht Kilometern in Ost-West-Richtung zwischen Wallbach und Rheinfelden und vier Kilometer in Nord-Süd-Richtung. Die Salzschicht weist eine Mächtigkeit von 30 bis 90 Metern auf und liegt in einer Tiefe von 140 bis 210 Meter unter Terrain.

Die drei Abbaugebiete des Möhliner Felds liegen vollständig in einer Landschaft von kantonaler Bedeutung (LkB). Einstürze oder Versalzungsschäden könnten nicht vollständig ausgeschlossen und gänzlich verhindert werden, hieß es. Aus kantonaler Sicht stehen der geplanten Aufnahme der vier Salzabbaugebiete im kantonalen Richtplan keine grundsätzlichen Interessen entgegen, wie es im Bericht heißt.

Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen lasse sich der Salzabbau siedlungs- und umweltverträglich und mit geringen Einschränkungen für die landwirtschaftliche Nutzung vereinbaren. Weder auf Stufe Richtplan noch auf Stufe Nutzungsplan sei etwas erkennbar, das dem Vorhaben im Grundsatz entgegenstehe. Noch offene Fragen könnten im späteren Baubewilligungsverfahren gelöst werden.
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