Zwischen Staunen und Beklemmung
Der erstmals organisierte Israel-Schüleraustausch am Clara-Schumann-Gymnasium war für die Schüler ein Wechselbad der Gefühle.
Karolin Beichert & Milena Lemm
Mi, 27. Jul 2016
Neues für Schüler
Thema: Jugendredaktion Lahr
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An den Lahrer Gymnasien gibt es eine Fülle von Schüleraustauschen (siehe Artikel unten). Einer führte die Chorsänger des Lahrer Clara-Schumann-Gymnasiums dieses Jahr erstmals nach Haifa in Israel. Dass ein Schüleraustausch nicht nur der Verbesserung der Sprachkenntnisse dient, erfuhren unsere JuZ-Reporterinnen ziemlich schnell.
Mit Jacken und langen Hosen landeten wir auf dem Flughafen von Tel Aviv. Allerdings merkten wir schnell, dass in Israel ein anderes Klima als in Deutschland herrscht. Denn während uns Freunde aus Deutschland von Regen berichteten, genossen wir die strahlende Sonne und die 30 Grad, die in Israel herrschten. Das Wetter war eine sehr willkommene Abwechslung zum trüben Wetter in Deutschland. Umso größer die Umstellung, als wir eine Woche später wieder in Deutschland ankamen und uns dunkle Wolken und Regen begrüßten.
Die Natur
Das Beeindruckendste war meiner Meinung nach die Landung. Während wir über das Mittelmeer auf Israel zuflogen, erkannte man in der Ferne nicht nur Strände, wir entdeckten auch Wälder, Wüste und sogar schneebedeckte Berge. Aber nicht nur die Natur Israels war unglaublich beeindruckend, auch die Stadt Haifa, in der wir unsere Woche verbrachten, war toll. Da die Stadt auf einem Berg liegt, hatte man von oben einen unglaublichen Ausblick auf die Häuser der Stadt, den Hafen und den Strand. Israel ist ein wunderbar vielseitiges Land.
Gemeinsam musizieren
Der Schüleraustausch mit Israel ist ein musikalischer Austausch, es gab ein gemeinsames Konzert, für das wir lange geprobt hatten. Wir Deutschen verbrachten viele Stunden mit den Israelis bei Proben, in denen wir uns zusammen auf das geplante Konzert vorbereiteten. Die Stimmung bei den Proben war trotz der Anstrengung immer toll, wir lachten viel und waren dennoch konzentriert bei der Sache. Es war eine gute Erfahrung, mit solch musikbegeisterten Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam Musik zu machen. Am Ende war auch das Konzert ein voller Erfolg. Das Programm beinhaltete deutsche, englische und hebräische Stücke.
Die Unterbringung
Gewohnt haben wir in dieser Woche bei den Familien der Austauschschüler. Sie waren sehr gastfreundlich, haben uns mit tollem Essen verwöhnt, uns Israel gezeigt und an ihrem Leben teilhaben lassen. Von der gespannten Lage im Land haben wir nichts unmittelbar mitbekommen, aber die Frage nach der Sicherheit war immer präsent. Unser Zimmer war der Schutzraum der Wohnung. Allerdings musste man trotz Panzertür auf seinen Koffer aufpassen. Meine Freundin hat ihren Koffer einmal nicht richtig geschlossen und schon hat die Hauskatze die Gelegenheit genutzt und auf ihre Sachen gepinkelt. Wäre es mein Koffer gewesen, hätte ich es bestimmt auch nicht so lustig gefunden, aber die Geschichte erzähle ich heute trotzdem noch sehr gerne.
Feste feiern
Dass Israelis wissen, wie man feiert, haben wir schon gemerkt, als sie uns letztes Jahr in Lahr besucht haben. Wir waren über den 14. Februar dort und haben einen tollen Valentinstagsball miterlebt. Die Schule war geschmückt, es gab ein großes Buffet. Eine Karaoke mit Liedern von Abba bis zu israelischen Tanzliedern war aufgebaut und es gab eine riesige Tanzfläche. Wir haben gelacht und getanzt, alle waren gut drauf – und das ganz ohne Alkohol.
Yad Vashem
Auf einem unserer Ausflüge haben wir die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besichtigt. Es war sehr beeindruckend, aber auch sehr bedrückend. In verschiedenen Räumen wird die Geschichte der Judenverfolgung im Dritten Reich von Beginn an gezeigt. Das Berührende daran ist, dass überall persönliche Gegenstände der Opfer zu besichtigen sind und ganz persönliche Geschichten von Überlebenden selbst oder Nachkommen multimedial erzählt werden. Eine Halle ist alleine den ermordeten Kindern gewidmet. Dieser Raum ist fensterlos, er wird nur von Kerzen erhellt, die durch eine Vielzahl von Spiegeln tausendfach reflektiert werden. Die Atmosphäre ist ergreifend.
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