Heimkommen
Zurück zu den Kaiserstühler Wurzeln
Verlagsthema Jörg Schött verantwortet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Hauptgeschäftsstelle des Schwarzwaldvereins am Schlossbergring in Freiburg.
Mo, 23. Dez 2024, 9:50 Uhr
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Thema: Heimkommen
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Aber zunächst ein Rückblick. Als Jörg Schött 1977 zur Welt kommt, war sein Vater Hans-Erich Schött gerade ein Jahr zuvor für die FDP in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt worden. Von Haus aus war der Vater Apotheker, der sich zusammen mit seiner Frau Rosemarie in Endingen in der elterlichen Apotheke niedergelassen hatte und sich schon bald in die Auseinandersetzungen um den geplanten Bau des Kernkraftwerks Wyhl involviert sah. Als Gemeinderat in Endingen und später als Abgeordneter kämpfte er für den Erhalt der Kaiserstühler Landschaft, was ihm viele Anfeindungen einbrachte. Als der Kampf entschieden war, kandidierte er 1984 nicht mehr und trat auch 2011 aus der FDP aus. Jörg Schött erinnert sich jedoch noch, dass der durch seine politischen Verpflichtungen oft abwesende Vater immer ein kleines "Schokolädle" mit nach Hause brachte. Und auch die Verbindung zur Natur wurden Jörg Schött und seinen beiden Geschwistern früh mitgegeben. Denn Papa Schött wurde auch Landwirtschaftsmeister, hatte Obst- und Rebanlagen. Es sei immer klar gewesen, dass niemand gezwungen wird, die Apotheke zu übernehmen.
Jörg Schött besuchte das Gymnasium in Kenzingen und Freiburg und leitete mit 14 Jahren schon Jugendgruppen im Schwarzwaldverein. "Mitglied im Schwarzwaldverein war ich als Familienmitglied wohl schon mit meiner Geburt" meint Jörg Schött schmunzelnd. Dort gehörte die Organisation von Ferienspielaktionen mit 200 Kindern dazu. In die Betreuung von Kindergottesdiensten der Evangelischen Kirche brachte er sich ebenfalls ein.
"Da es immer hieß, du kannst so toll mit Kindern und Jugendlichen umgehen, weißt sie zu motivieren und sie sinnvoll zu beschäftigen", lag die Idee recht nahe, ein Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg zu beginnen. Parallel engagierte sich Schött bei der Endinger Bürgergemeinschaft und war im Endinger Gemeinderat aktiv.
Nach dem Zivildienst erfolgte der Umzug mitten ins Zentrum von Freiburg. Das Studium befriedigte Jörg Schött jedoch überhaupt nicht, schon damals habe er eigentlich "irgendwas mit Medien" machen wollen. Und als sich Schötts Kommunikationsfähigkeit immer mehr als Talent und eine Gabe erwies, folgten Praktika bei Radiosendern, wie SWR 3 oder Radio Regenbogen.
All das bestärkte die berufliche Neuorientierung. Parallel dazu war Schött viele Jahre Betreuer beim Zeltlager des Schwarzwaldvereins an der Bockhornhütte, vertrat den Jugendverband auf Bezirksebene und als Hauptjugendleiter auch bis 2010 bundesweit. Bei Hitradio Ohr, dann ab 2008 beim Schwarzwaldradio in Offenburg, war er elf Jahre tätig, doch ein Umzug dorthin kam für ihn nicht in Frage. Selbst zum Frühdienst im Radio pendelte er mit der Bahn. 2014 erfolgte dennoch ein Umzug nach Karlsruhe – der Zug brachte ihn dann eben von dort aus nach Offenburg.
2019 gab es dann einen neuen Job im Europa-Park in Rust, wo Schött den parkeigenen Online-Radiosender mit täglichen Podcasts bestückte. Vom dort eingerichteten Studio schwärmt Jörg Schött noch heute: "Das war alles auf dem neuesten Stand, es war toll, mit diesen Gegebenheiten arbeiten zu können." Und Arbeit gab es genug, denn sobald ein prominenter Besucher oder eine prominente Besucherin des Europa-Parks sich ankündigte, musste er oder sie interviewt werden.
"Die Ankündigung erfolgte oft auf Zuruf", was Flexibilität, Allgemeinbildung und perfekte Umgangsformen voraussetzte. Jörg Schött erinnert sich an Gesprächspartner wie den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, den Komiker Bülent Ceylan, den Moderator Stefan Mross oder den ehemaligen Ministerpräsidenten Baden-Württembergs, Günther Oettinger. "Interviews mit Stars und Sternchen, mit Politikern und anderen bekannten Leuten bestimmten das Programm, neben Beiträgen über das Angebot des Parks". Die zeitliche Belastung nahm jedoch zu, auch weil berichtenswerte Veranstaltungen zusehends abends stattfanden – da erschien es ratsamer, näher an Rust zu ziehen – was Schött dann vor vier Jahren auch tat.
Eine Wohnung in der Apotheke, die inzwischen von einer Patentochter der Eltern geführt wird, stand leer und konnte bezogen werden. "Das war natürlich schon ein großer Schritt. Zurück ins Elternhaus und an den Kaiserstuhl, auch habe ich Karlsruhe immer als etwas großstädtischer als Freiburg empfunden. Vielleicht liegt es an der luftigeren Architektur der Fächerstadt, obwohl die Gässle und Bächle in Freiburg auch ihren Reiz haben", erzählt der Pressemann. Da die Leute ihn in Endingen kennen, ging das Daheimfühlen für Jörg Schött sehr schnell – "ich fühle mich, wie wenn ich nie weg gewesen wäre." Das Schönste ist aber, wenn junge Erwachsene auf ihn zugehen, um sich für die Gruppenarbeit, die sie bei ihm als Kind miterleben durften, zu bedanken.
Der Übergang in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Schwarzwaldvereins erfolgte schließlich fließend. Jörg Schött hält dort nun seit 2022 Kontakt zu den Medien, obschon er als Hörfunkredakteur vor allem die andere Seite des Mikrofons kennengelernt hatte: "Ich war derjenige, der Fragen stellte."
Jetzt ist es seine Aufgabe, die Fragen der Medienvertreter zu beantworten, um die Vorhaben des Schwarzwaldvereins mit seinen 55.000 Mitgliedern nach außen zu transportieren. Dazu müssen Flyer konzipiert werden, Social-Media-Kontakte aufgebaut, die Mitgliederzeitschrift sowie die Homepage betreut und Gruß- oder Vorworte geschrieben werden.
Und wie sieht es persönlich mit dem Wandern aus? "Angestoßen durch Freunde steht ab und an eine Tour auf dem Freizeitprogramm – Wandern ist gesund und mit der perfekten ehrenamtlichen Beschilderung des Schwarzwaldvereins ein Kinderspiel", sagt Jörg Schött.
Wer sich jetzt überlegt, nach Südbaden zurückzukehren, kann sich hier nach den passenden Stellenangeboten umschauen.
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