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Feldberg

Zum Schutz des Auerwilds: Winterranger gehen abseits der Pisten am Feldberg auf Streife

Wintersportler auf dem Feldberg sind immer öfter abseits der Pisten unterwegs. Ihre Spuren führen mitten durch Wildruhezonen. Um die Tiere zu schützen, gehen Winterranger auf Patrouille. Wer erwischt wird, muss zahlen.  

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Ein Skifahrer unterwegs abseits der Piste.  | Foto: Naturschutzzentrum Südschwarzwald
Ein Skifahrer unterwegs abseits der Piste. Foto: Naturschutzzentrum Südschwarzwald
Achim Schlosser kann die Spuren im Schnee lesen, und oft bedeuten sie nichts Gutes für die Tierwelt am Feldberg. Im Wald wurden vor wenigen Tagen die Fußstapfen von Schneeschuhgängern in das kalte Weiß gedrückt und nur einige Meter versetzt, findet er die frische Fluchtfährte von Rehen. "Man erkennt an den Abdrücken, ob die Rehe gerannt sind", sagt der Feldbergförster Schlosser. Er muss nur eins und eins zusammenzählen, um zu sehen, was hier passiert ist.

Menschen laufen abseits der Pisten und schrecken das Wild auf. Auch wenn der Großteil der Wintersportler sich an die Regeln hält – immer wieder geht es mit Ski, Snowboard und Co. auch jenseits der offiziellen Strecken. "Sobald es Pulverschnee gibt, sind besonders viele Wintersportler in den Wäldern", sagt Schlosser. Zum Teil kommt es zu massiven Störungen in den Wildruhezonen am Feldberg. Seit sechs Jahren bereits patrouillieren deshalb Winterranger durch die Schutzgebiete. Die Ranger sind vom Feldbergranger Achim Laber und dem Regierungspräsidium für ihre Aufgabe ausgebildet worden, gemeinsam mit Förstern der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut gehen sie auf Naturschutzstreife.

In diesem Winter haben sie besonders viele Menschen dort getroffen, wo sie nichts zu suchen haben. "Allein Ende Januar haben wir 50 Personen dort angetroffen, wo es nicht sein soll. Dazu haben wir Spuren von vielen weiteren Menschen gefunden", sagt Schlosser. Vor allem neben den Liften fahren Menschen neben der Piste. Besonders betroffen sind der Südhang des Feldbergs und das Gebiet zwischen der FIS-Piste und dem Silberberg.

Die Zügel wurden angezogen

Damit das nicht zur Gewohnheit wird, gibt es die Streifen. Die Ranger setzen auf die Einsicht der Menschen. "Wir wollen nett zu den Leuten zu sein. Bei den allermeisten kommt das auch an", sagt Schlosser. Sobald die Menschen angesprochen werden und an den Sinn für Naturschutz appelliert wird, käme viel Verständnis auf. Nur wenige würden sich unfreundlich verhalten.

Da das Problem in den vergangenen Jahren aber nicht kleiner geworden ist, wurden die Zügel etwas angezogen, nämlich bei der Strafe. Wer erwischt wird, zahlt auch beim ersten Mal 50 Euro. Bisher galt diese Regelung nur im Wiederholungsfall oder bei besonders schwerwiegenden Übertretungen. Über die Höhe des Bußgelds entscheidet das Landratsamt, die 50 Euro sind jedoch das Minimum. Dank der Zusammenarbeit mit dem Liftverbund Feldberg kann bei besonders schweren Verstößen auch die Liftkarte gesperrt werden. Die Ranger sind befugt die Personalien aufzunehmen, die gehen dann an die Bußgeldstelle des jeweiligen Landratsamtes und die Rechnung folgt.

Der Schutz gilt den Rehen, Gämsen und vor allem dem Auerwild. Es ist vom Aussterben bedroht. Nach jüngsten Schätzungen leben nur noch etwa 500 dieser Tiere im Schwarzwald. Der Feldberg ist einer der letzten Rückzugsorte des Auerwilds in der Region.

Informationen, wo im Naturschutzgebiet Feldberg Wintersport erlaubt ist, gibt es im Winterfaltblatt zu finden auf: http://www.naz-feldberg.de oder im Haus der Natur.

Ressort: Kreis Breisgau-Hochschwarzwald

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