Zum Kuckuck mit der Uhr
Wie eine Kuckucksuhr erst zu Gunilla und Gunnar ins Zimmer und dann in ein Märchen von Astrid Lindgren kam.
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Im nächsten Jahr wird das Stück zum ersten Mal aufgeführt. Der Termin steht schon fest: Am 21. August 2003 ist im Europa-Park in Rust die Welturaufführung. So heißt es, wenn niemand auf der ganzen Welt das Stück vorher gespielt hat. Georg A. Weth weiß noch ganz genau, wann ihm Astrid Lindgren das Märchen schenkte: am 17. April 1989 in Stockholm. So einen Tag merkt man sich natürlich. Vor allem, wenn man von der schwedischen Königin Silvia eingeladen worden ist. Astrid Lindgren und Georg A. Weth verstanden sich gut. Zum Abschied schenkte sie ihm ein Märchenbuch mit der Geschichte von "Kuckuck Lustig". Das Märchen geht so: Gunilla und Gunnar sind krank. Sie müssen vier Wochen im Bett liegen bleiben. Das ist lang. Da wird es einem schnell langweilig. Und was machen Kinder, wenn es langweilig ist und sie nicht aufstehen dürfen? Sie rufen ständig nach den Eltern. "Mama, ich habe Durst!" "Ich muss aufs Klo!" "Lies uns was vor!" "Wie spät ist es?" Gunilla und Gunnar wollen immer wissen, wie spät es ist: Ob es Essenszeit ist, Limonadenzeit, Spielzeit oder Vorlesezeit. "Mama, Papa, Mama, Papa!" So etwas ist anstrengend. Deshalb beschließen die Eltern: Die Kinder bekommen eine eigene Uhr.
Gunnar und Gunilla bekommen keine Armbanduhr, sie bekommen auch keinen Wecker. Sie bekommen eine Kuckucksuhr. Das ist spannend: Wenn es sechs Uhr ist, geht ein Fensterchen im Giebel der Uhr auf, und ein kleiner Kuckuck aus Holz springt heraus. Sechsmal ruft er laut "Kuckuck", damit es auch jeder hört. Dann verschwindet er wieder in der Uhr und der Fensterladen knallt zu. Um sieben Uhr ruft der Kuckuck siebenmal, um acht achtmal, um neun neunmal. Das ist so aufregend, dass Gunilla und Gunnar überhaupt nicht einschlafen können. Weil "Kuckuck lustig" ein Märchen ist, springt der Holzvogel nicht nur zur vollen Stunde aus dem Uhrentürchen, er wird nachts auch lebendig. Er zeigt den Kindern seine tollsten Flugkunststücke und erzählt spannende Geschichten. Er besorgt sogar Weihnachtsgeschenke. Aber mehr wird nicht verraten!
Georg A. Weth hat den Text fast fertig geschrieben, die Schauspielerinnen und Schauspieler, die Gunnar und Gunilla, Vater, Mutter und den Kuckuck spielen werden, sind ausgesucht. Auch das Bühnenbild ist in Auftrag gegeben. Eine Kopie der größten Kuckucksuhr der Welt. Diese Uhr hängt natürlich nicht an einer Wand. Sie ist drei Meter hoch, steht in Schonach im Schwarzwald und wurde von dem Uhrmachermeister Josef Dold gebaut. Astrid Lindgren konnte das Theaterstück nicht mehr sehen. Sie starb am 28. Januar dieses Jahres. Übrigens: Am 14. November wäre sie 95 Jahre alt geworden.
Petra Kistler
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