Drill und Gehorsam: In Chinas einziger Kung-Fu-Schule für Mädchen lernen und leiden Kinder aus armen Familien. Sie haben einen Traum: Schauspielerin werden Von Jörg Heuer.
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A larm! Ein scharfer Klingelton zerreißt die Nacht. Der Schreck saust in die Glieder. Der Schmerz sticht in die Ohren. Erst nach einer Minute verstummt das akustische Trommelfeuer. Es ist Freitagmorgen, zwanzig nach fünf und ziemlich kalt hier oben in den Bergen des Song-Shen-Gebirges. In Chinas einziger Shaolin-Kung-Fu-Mädchenschule beginnt der Tag. Drillsergantin Ny Ying-Wang belauert durch die Fenster das für ihren Geschmack "viel zu lasche" Erwachen ihrer Zöglinge. Die 24 Jahre alte Ausbilderin wippt ungeduldig mit dem Fuß: Sie ist Mitglied der Kommunistischen Partei, Offizier der Reserve und Trägerin des 5. Kung-Fu-Dans. Alle 70 zwischen sechs und 19 Jahre alten Kampfkunst-Kadettinnen haben großen Respekt vor "Commandl Wang". So nennen sie die stramme Sportskanone hinter vorgehaltener Hand.
Am Fahnenmast hoch über dem steinernen, blitzsauber gefegten Appellplatz flattert die rote Staatsflagge. Das von Mauern und Eisentor wie eine Kaserne von der Außenwelt abgeschirmte Mädcheninternat liegt in ...